Neues Team für die Schule Gilgenberg
Die Gemeinderäte machen sich ihre Gedanken zur Konfliktbewältigung im Zweckverband Schule Gilgenberg. Für die ausserordentliche Delegiertenversammlung vom 20. Februar sind Wahlen traktandiert.

Die Vergangenheit müsse aufgearbeitet und allfällige Missverständnisse ausgeräumt werden, «um eine positive Zukunft zu gestalten und wieder in einen natürlichen Dialog zu finden». Diesen Standpunkt vertritt der Gemeinderat von Fehren in den Wirren um den Zweckverband Schule Gilgenberg. Gemeindepräsidentin Nicole Ditzler und Gemeinderätin Melanie Koller sind Delegierte der Schule Gilgenberg. Fehrens Statthalter André Saladin ist im Schulvorstand. Gemäss Gemeinderatsprotokoll stellen Ditzler und Koller fest, «dass eine Kommunikation zwischen den Delegierten und dem Schulvorstand nicht mehr vernünftig möglich ist.» Es herrsche gegenseitiges Misstrauen — auch unter den Schulvorstandsmitgliedern, es sei zu Demissionen gekommen. «Wir sehen die Lösung in einer Aussprache zwischen den Delegierten und dem Schulvorstand in Begleitung eines Mediators», lautet Fehrens Vorschlag.
Der Schulvorstand besteht aus Präsident Friedrich Wüthrich, der gleichzeitig Präsident der Delegiertenversammlung und seit August auch Schulleiter ist, André Saladin als Vertreter von Fehren und Mischa Koch als Vertreter von Zullwil. Demissioniert hatten Willi Knecht, Nunningen, und Daniel Nussbaumer, Himmelried. Die Gemeinderäte haben inzwischen die Nachfolgefrage geklärt. Für Nunningen soll die Gemeinderätin Alexa Meier und für Himmelried Exekutivmitglied Giovanni Adornetto im Schulvorstand Einsitz nehmen. Mit Adornetto stehe nun auch ein führungserfahrener Kandidat zur Verfügung, der bereit sei, das Präsidium zu übernehmen, erklärt Daniel Stehlin, Gemeindepräsident von Himmelried. «Giovanni Adornetto ist unbelastet und hat klare Vorstellungen, wie der gegenseitige Informationsaustausch verbessert werden kann. Himmelried macht die Änderungen beliebt, die Wahl liegt bei der Delegiertenversammlung.»
Laut Stehlin stehen die Zeichen auf Neuanfang. Der Wandel sei eingeleitet, zum einen mit Neubesetzungen in der Verwaltung, mit neuen Kräften in den Ämtern und mit einer Aufarbeitung der Vergangenheit. Dazu zähle auch die Klärung offener Fragen bei der Kostenabgrenzung und eine mögliche Überarbeitung der Statuten, an der er bereit sei, mitzuwirken, sagt Stehlin. Die ausserordentliche Delegiertenversammlung findet am 20. Februar statt und die Wahl des Vorstandspräsidiums ist traktandiert.
Der Schulvorstand informierte letzte Woche darüber, dass er für die vakanten Stellen in der Verwaltung Ersatz gefunden habe. «Martina Keller wird in einem Teilpensum als Schulsekretärin tätig sein. Ab April 2025 wird Katja Borer die Leitung der Administration übernehmen. Sie bringt umfassende Erfahrung in der Schuladministration mit und hat bereits erfolgreich mit unseren neuen Co-Schulleitern, Christian Hügli und Roman Scherrer, zusammengearbeitet.» Hügli und Scherrer treten ihre Stelle im August 2025 an.
«In Bezug auf die Leitung der Schule haben wir uns entschieden, dass Friedrich Wüthrich weiterhin operativ vor Ort tätig bleibt, um die täglichen Herausforderungen direkt zu begleiten. Gleichzeitig unterstützen und beraten unsere neuen Co-Schulleiter, Christian Hügli und Roman Scherrer, im Hintergrund und im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Schulvorstand bei diversen fachlichen Themen, unter anderem auch bei der Planung des kommenden Schuljahres», hält der Schulvorstand in seinem Schreiben fest.
Hügli und Scherrer sind zuversichtlich, dass der Neuanfang gelingen wird. Sie halten gegenüber dieser Zeitung fest: «Im Bewerbungsverfahren stellten wir fest, dass der Schulvorstand Gilgenberg eine durchdachte Organisationsstruktur etabliert, die eine verlässliche Schulführung ermöglicht.» Ihren Vorstellungen nach sind «klare Verantwortlichkeiten und eindeutig definierte Prozesse die Basis einer erfolgreichen Schulführung.» Konflikte gehörten zum Leben dazu und sie könnten gelöst werden. «In unseren individuellen und gemeinsamen Führungsaufgaben haben wir festgestellt, dass sich durch klare Prozesse und Modelle in der Zusammenarbeit mit den Beteiligten vor Ort spezifische und tragfähige Lösungen entwickeln lassen», halten Hügli und Scherrer fest. «Wir bringen eine eingespielte Zusammenarbeit sowie sich ergänzende Qualifikationen und Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mit. Dazu zählen Hochschulstudien, langjährige Praxis und Führungserfahrung in den Bereichen Soziales, Beratung, Pädagogik, Kommunikation und Schulführung — dies als Schulleitungen und Fachverantwortliche in der Primar- und Sekundarstufe. Zusätzlich bringen wir gemeinsame Führungserfahrung im Bevölkerungsschutz des Laufentals mit», führen Hügli und Scherrer aus.
Sie würden sich für «ein schulisches Umfeld einsetzen», in dem der Bildungsauftrag qualitativ gut umgesetzt wird. «Wir kommen beide ursprünglich aus der Region Laufental-Schwarzbubenland und sind hier aufgewachsen. Durch unsere Familien haben wir enge Verbindungen zur Region und kennen sie gut, insbesondere durch unsere frühere aktive Vereinstätigkeit in der Musik. Schulisch sind wir durch unsere derzeitigen Tätigkeiten mit dem Kanton Solothurn gut vertraut und auch überregional gut vernetzt», sagen Hügli und Scherrer.