Wohnungssuche bisher erfolgreich
Die Sozialregion Thierstein bietet den Gemeinden an, die Betreuung der Flüchtlinge zu übernehmen.
«Die Koordination erfolgt durch die Gemeinde oder aber die Thiersteiner greifen bei der Unterstützung der Flüchtlinge aus der Ukraine auf das Angebot der Sozialregion zurück», sagte Hans Göller, Vizepräsident des Zweckverbandes Sozialregion Thierstein, an der Delegiertenversammlung im Gemeindehaus von Zullwil. Dank dem eingespielten Team und dem funktionierenden Netzwerk sei es im Gilgenberg zum Beispiel gelungen, innert weniger Tage für 21 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet Unterkünfte und Betreuung sicherzustellen. Dabei zeigte sich Göller tief beeindruckt von der spontanen Hilfsbereitschaft der heimischen Bevölkerung. «Die Wohnungssuche verlief hier einfacher als in anderen Regionen des Kantons Solothurn», weiss Göller. «Auch meldeten sich Freiwillige für einen kostenlosen Übersetzungsdienst.» Die Verständigung funktioniere einwandfrei. «Viele Ukrainerinnen sprechen Englisch und haben eine solide Berufsausbildung in Bereichen, in denen hier Fachpersonal gesucht wird.» Bei der Finanzierung würde man derzeit die Nothilfe aus der Asylkasse der Sozialregion bevorschussen. Die Ausgaben würden aber vom Bund rückerstattet. Verankert sei dies im Bundesratsbeschluss vom 11. März 2022. Demnach erhalten ukrainische Staatsbürger und ihre Familienangehörigen, welche vor dem 24. Februar 2022 in der Ukraine wohnhaft waren, den Schutz-Status (S) zugesprochen und haben Anspruch auf Sozialhilfe. Die Aufnahme der Schutzsuchenden in Gastfamilien erfolge im Rahmen des sozialen Engagements und der solidarischen Unterstützung und werde finanziell nicht entschädigt, erklärt Göller. Für die Wohnkosten würden die Gastfamilien eine Abgeltung erhalten, welche von den Sozialregionen ausgerichtet werde. Der Anspruch beginne mit dem Monat, in welchem der entsprechende Antrag gestellt worden sei. Die Abgeltung werde pro Haushalt berechnet und betrage monatlich bei ein bis drei untergebrachten Personen 200 Franken und ab vier Personen 400 Franken. Die Beiträge für die Lebensunterhaltskosten (rund 700 Franken pro Monat) seien vom Kanton vorgegeben wie auch die Kostengutsprache für Deutschunterricht, führte Göller gegenüber dieser Zeitung aus.
Kaum Kostenanstieg
An der Delegiertenversammlung der Sozialregion Thierstein zeigten sich die Gemeindevertreter insgesamt zufrieden mit der Asylkoordination und der Präsentation der Rechnung 2021. Es gab für die einzelnen Gemeinden kaum Kostenanstiege. Die Befürchtung, dass die Anträge auf Sozialhilfe wegen der Coronamassnahmen in die Höhe schnellen könnten, sei bisher nicht eingetroffen, sagte der Finanzverantwortliche Marcel Schenker.