Von Bärschwil an die Rap-Spitze
Manuel Guntern wuchs in Bärschwil auf und ging in Laufen zur Schule. Als «Lafa» ist er mittlerweile als grosse Hoffnung der Schweizer Hip-Hop-Szene bekannt geworden. Doch seine Wurzeln hat er nicht vergessen.

Vor dem Hip-Hop kam der Fussball. Lange spielte Manuel Guntern, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Lafa, beim FC Laufen mit. Dort hörte er mit Kollegen gerne Hip-Hop, vor allem die Baselrap-Grössen von Brandhärd hatten es ihm angetan. Das Spiel mit den Reimen faszinierte ihn, er begann, seine Lieblingstracks zu imitieren, und fand schliesslich zu seinen eigenen Worten. Stolz ist er auf seine ersten Werke nicht. Aber er machte weiter. Mittlerweile ist Lafa eine der grossen Hoffnungen der Schweizer Hip-Hop-Szene. Mit professionell produzierten Videos, zahlreichen Auftritten vor Publikum und der mittlerweile zweiten CD-Veröffentlichung hat er sich einen Namen gemacht. Denn die Musik ist seine Leidenschaft, und er hat Hunger: Hunger nach Leben, Hunger nach mehr.
«Hunger» ist auch der Name seines ersten Albums, mit dem er sich schweizweit etablieren konnte. Damals war er als junger Student, der in Bärschwil weit weg vom pulsierenden Leben der Basler Szene aufgewachsen war, noch ein Aussenseiter. Er habe seine Herkunft anfänglich versteckt, sagt Lafa. «An Konzerten sagte ich immer, ich sei aus Basel.» Heute steht er zu seinen Wurzeln in der «42-Provinz», wie die Region im Slang der Rapper heisst. Sein neues Album, «Dornacher Ecke Sämpi», trägt die Adresse seiner Studentenwohnung in Basel im Titel. Sein Motto: Suche nicht weltweit nach legendären Orten, sondern mach deinen Ort legendär. Im Instagram-Zeitalter orientierten sich viele Jugendliche am vermeintlich grossartigen Leben anderer, sagte er. Dabei schreibe man seine Geschichte an dem Ort, an dem man lebe. Man solle zu dem stehen, was man sei, so seine Botschaft. Im zivilen Leben ist Lafa Student, derzeit arbeitet er als Lehrer in Zwingen und Grellingen. Die Musik bringe ihn seinen Schülern näher. «Ich verstehe ihre Sprache», sagt er. Von den Gangster-Klischees der Szene will er sich nicht einengen lassen. «Die Schubladisierung stört mich», sagt er.
Harte Texte, harte Arbeit
Auch er verwende teilweise harte Texte, aber dies sei ein Mittel, um Emotionen auszudrücken, erklärt Lafa, der auch ohne Mikrofon durch seine Wortgewandtheit auffällt: Er spricht in druckreifen Sätzen, ist wach und voll bei der Sache. Ob die Musik seine Zukunft wird, weiss er nicht. «Ich will einfach so weit kommen, wie es geht», sagt er und schiebt einen Kerngedanken des Hip- Hop nach: «Dass man es mit harter Arbeit weit bringen kann.» Der nächste Schritt folgt am Samstag, 29. November: In der Basler «Kaschemme» tritt er an der Taufe seiner neuen Platte auf, unterstützt von zahlreichen Rappern aus der Basler Szene.
Bis dahin studiert er in Basel und unterrichtet im Laufental. Seine Wurzeln hat er nicht vergessen. «Ich bin beeindruckt von der Unterstützung und dem Rückhalt in der Region», sagt er. Auch wenn man ihn nicht mehr täglich in Laufen sehe, habe er doch noch das Gefühl dazuzugehören: «Und das tut gut.»