Voller Elan in die zweite Amtszeithälfte
Am 1. Juli endete die erste Hälfte der Legislatur im Stadtparlament Laufen. Das «Wochenblatt» traf an diesem Tag Stadtpräsident Pascal Bolliger im Stadthaus zum Interview.
«Wochenblatt»: Wie fühlt sich der Stadtpräsident von Laufen nach der ersten Hälfte der Amtsperiode?
Pascal Bolliger: Ich fühle mich sehr wohl hier im Stadthaus, in meinem Amt als Stadtpräsident und mit dem ganzen Team um mich herum. Das breite, vielseitige Aufgabenfeld bietet zwar da und dort Herausforderungen, aber mit dem kompetenten und breit abgestützten Plenum im Stadtrat lässt es sich gut arbeiten.
Haben Sie es auch schon bereut, sich auf diese grosse Verantwortung einzulassen?
Die Verantwortung liegt nicht nur bei mir. Ich bin meinem Team, den Stadträtinnen und Stadträten, den Angestellten in der Verwaltung und allen Mitarbeitenden (insgesamt rund 50 Personen, Anm. d. R.) sehr dankbar, dass sie alle einen ausgezeichneten Job machen. Unser Stadtrat repräsentiert eine gute Mischung zwischen jung/alt, männlich/weiblich und ist auch politisch ausgewogen. So möchte ich betreffend Verantwortung von «Wir» sprechen. Und in diesem Sinne bereue ich meine Entscheidung von damals in keiner Weise.
Beschreiben Sie Ihre Amtszeit in Ihrer positiven Art.
Innert kurzer Zeit beschäftigten uns verschiedene Abgänge in der Verwaltung und im Sicherheitsdienst, die wir mit kompetenten Fachkräften neu besetzen konnten. Weiter ging das Räumliche Entwicklungskonzept (REK), bei dem wir — wie bei allen wichtigen Entscheidungen — die öffentliche Mitwirkung sehr hoch einschätzen, gut über die Bühne und kann in den Umsetzungsprozess übergehen. Ich freue mich auch über die Umsetzung des neuen Wasserreservoirs «uf Saal» sowie die beiden Projekte Hochwasserschutz und den neuen Werkhof. Letzterer ist seit bald einem viertel Jahrhundert in Planung und ist bei weitem nicht mehr zeitgemäss. Ja, wir können mit dem Erreichten in unserer ersten Halbzeit zufrieden sein, was aber, wie erwähnt, dem ganzen Team zu verdanken ist.
Es gibt aber sicher auch negative Erlebnisse, enttäuschende Entscheidungen und Opposition.
Klar, das ist so. Manchmal müssen wir Projekte zurückstellen oder ablehnen. Auch Kritik an den Einwohnerversammlungen ist kaum zu vermeiden. Aber ich finde das alles im Rahmen des Üblichen und letztlich auch positiv. Man sammelt Erfahrungen und lernt dabei.
Haben Sie Vorsätze für die zweite Amtszeithälfte? Was möchten Sie besser machen?
Ich hadere manchmal, dass wir oder das System zu wenig effizient sind. Es gehört zu meinen wichtigsten Zielen, nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln. Kritisiert wird sehr schnell, Umsetzen ist die grosse Kunst. Und in diesem Sinne möchte ich auch die zweite Legislaturhälfte angehen.
Wäre für Sie eine zweite Amtszeit als Stadtpräsident denkbar?
Da habe ich mir noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Auch wenn ich mich in meinem Amt sehr wohlfühle, würde ich nie eine Entscheidung treffen oder auch nur eine Idee verbreiten, ohne meine Familie miteinzubeziehen.
Gibt es eine Botschaft, die Sie gerne an die Bevölkerung richten möchten?
Der Austausch mit der Bevölkerung hat für mich hohe Priorität. Der Stadtrat und ich als Präsident müssen immer ein offenes Ohr für öffentliche Anliegen haben. Man soll kritisch sein dürfen, aber immer mit der Fähigkeit, sich auch in die Situation des andern zu setzen. Lösungsorientiert handeln, Gesprächskultur leben und Respekt voreinander haben. Das wäre meine Botschaft in drei Begriffen.
Freuen Sie sich auf die Sommerpause?
Ja, die freien Tage mit der Familie und unseren drei Kindern werde ich geniessen. Durch die Ferien bin ich an der hiesigen Bundesfeier nicht unmittelbar dabei. Aber in Regierungsrat Isaac Reber als Redner haben wir sicher einen würdigen Ersatz gefunden.