Schrittweise von der Schule in den Berufsalltag

Die Heilpädagogische Sonderschule Breitenbach unterstützt ihre Schülerinnen und Schüler beim Übertritt in eine Berufslehre. Julia Graf freut sich, auf den vollzeitlichen, vielleicht baldigen Einstieg in ihren Traumberuf.

Schon fest im Team: Julia Graf (Mitte) mit den Coiffeusen Sabine Hänggi und Daniela Schnell, sowie Sozialpädagogin Julia Hofer und Geschäftsführerin Sandra Parrinello (v.l.). Foto: Martin Staub
Schon fest im Team: Julia Graf (Mitte) mit den Coiffeusen Sabine Hänggi und Daniela Schnell, sowie Sozialpädagogin Julia Hofer und Geschäftsführerin Sandra Parrinello (v.l.). Foto: Martin Staub

Sandra Parrinello ist begeistert von ihrer Praktikantin aus Kleinlützel. Seit August 2022 darf Julia Graf jeden Freitag — unterstützt durch ihre Sozialpädagogin Julia Hofer von der Heilpädagogischen Sonderschule (HPSZ) in Breitenbach — im Coiffeurgeschäft Creatività in Röschenz arbeiten. Zuerst halbtags, seit Oktober sogar ganztägig auf Empfehlung der Geschäfts­führerin. «Julia zeigt Interesse und Freude bei der schrittweisen Vorbereitung auf die Arbeiten einer Coiffeuse», sagt Sandra Parrinello, die ihr Geschäft vor elf Jahren in Röschenz eröffnet hat und es mittlerweile mit zwei Angestellten erfolgreich führt. Als Lehrmeisterin und Kursleiterin von Fachpersonen hat sie auch bereits Erfahrung mit Auszubildenden.

Julia strahlt an diesem Freitagmorgen, holt selbstständig ihr «Modell», eine ­hübsche Blondine mit geraden Haaren, aus dem Schrank und macht sich daran, diese mit ihren geschickten Händen noch hübscher zu frisieren. «Sie macht alles richtig», kommentiert Sandra Parrinello und mit Julia freut sich auch Sozial­pädagogin Julia Hofer über das gelungene Projekt, auf das die Röschenzer Geschäftsfrau so spontan eingestiegen ist. «Das war vor rund zwei Jahren, anlässlich der Berufsschau Baselland, wo ich die beiden Julias kennengelernt habe», erklärt die vielleicht künftige Lehr­meisterin der Kleinlützlerin.

«Arbeitstraining»

«Bei Julia bin ich überzeugt, dass sie die zweijährige Ausbildung als EBA-Lernende (Eidgenössisches Berufsattest) meistert», erklärt sie und lobt den schritt­weisen Einstieg, den die Heilpädagogische Sonderschule unter dem Namen «Arbeitstraining» ihren Schülerinnen ermöglicht. «Ziel dieses Angebots ist es, unseren Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen. Für viele von ihnen ist der Übergang von der Schule zur Ausbildung eine grosse Herausforderung und um diese besser zu meistern, bieten wir einen schrittweisen Einstieg in die Arbeitswelt an», sagt Julia Hofer. Von der Oberstufenklasse besucht neben Julia eine weitere Schülerin ein ähnliches Praktikum bei einem Grossverteiler.