Raiffeisenbank ändert die Statuten

Dieses Jahr führt die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein keine Präsenz-GV durch. Um die Traktanden, insbesondere die Statutenänderung, vorzustellen, fand in Breitenbach eine Orientierungsversammlung statt.

Aus dem Verwaltungsrat der Raiffeisen Laufental-Thierstein zurückgetreten: (v.l.) Bruno Cueni, Erwin Bärtschi und Stephan Bannwart. Foto: thomas Immoos
Aus dem Verwaltungsrat der Raiffeisen Laufental-Thierstein zurückgetreten: (v.l.) Bruno Cueni, Erwin Bärtschi und Stephan Bannwart. Foto: thomas Immoos

«Erstmals findet die Generalversammlung unserer Bank per Urabstimmung statt», sagte Peter Wagner, der Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, vor zahlreich ­erschienenen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern. «Die Corona­pandemie lasse es ratsam erscheinen, einen solchen Grossanlass zu vermeiden», betonte Wagner.

Hannes Häner, der Vorsitzende der Bankleitung, führte aus, dass die Bank ein erfolgreiches 2021 vorweisen könne. Nachdem die Bilanzsumme im Vorjahr erstmals die Einmilliarden-Grenze ­überschritten habe, konnte sie im vergangenen Jahr nochmals um 5,8 Prozent gesteigert werden. Sie liegt nun bei 1,08 Milliarden Franken. Auch der Rein­gewinn konnte um 3 Prozent gesteigert werden. Inzwischen gehört die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein zu den mittelgrossen Banken in der Raiffeisengruppe. Sie beschäftigt 40 Mitarbeitende.

Urabstimmung künftig die Regel

Der Neubau in Nunningen und der Umbau der Geschäftsstelle in Breitenbach erfreuen sich guter Aufnahme bei den Kundinnen und Kunden. Da die direkten Kundenkontakte in Büsserach stark abgenommen haben, werde diese Filiale geschlossen. Allerdings gebe es dort weiterhin einen Bancomaten, in dem man auch Einzahlungen in Franken und Euro tätigen könne. «In den Geschäftsstellen Laufen, Breitenbach und Nunningen bleibt aber die persönliche Kunden­beratung wichtig und unverzichtbar», betonte Bankpräsident Hannes Häner. Im Mittelpunkt der schriftlichen GV, die in diesen Tagen durchgeführt wird, steht die Statutenänderung. So soll künftig die Generalversammlung per (schriftlicher) Urabstimmung durchgeführt werden, wobei man sich auch elektronisch dazu schalten könne. «Mitglieder haben aber weiterhin die Möglichkeit, eine GV per Präsenz zu verlangen», betonte Wagner.

Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter müssen aber nicht auf die sehr beliebten Treffen verzichten: An die Stelle des Grossanlasses GV sollen mehrere attraktive Anlässe für die Mitglieder angeboten werden, versprach Wagner.

Nach den unerfreulichen Vorkommnissen rund um Pierin Vinzenz seien die Spesen- und Vergütungsregeln bei Raiffeisen Schweiz überarbeitet worden. Die Frage «Kann das, was da passiert ist, auch bei uns passieren?», verneinte Häner klar. Die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein lebe Good Governance bereits seit vielen Jahren.

Wechsel im Verwaltungsrat

Wegen Vorgaben der Finanzmarkt­aufsicht Finma ist die Amtsdauer von Verwaltungsratsmitgliedern auf 16 Jahre verkürzt worden. Dies sei, so Wagner, für die RB Laufental-Thierstein gravierend, da man in den nächsten drei, vier Jahren bis auf zwei Mitglieder alle Verwaltungsräte ersetzen müsse. «Leider hat die Finma eine Verlängerung der Übergangsfrist abgelehnt.» Bereits dieses Jahr ­zurückgetreten sind die langjährigen Verwaltungsräte Bruno Cueni (seit 1994), Erwin Bärtschi (seit 2000) sowie Stephan Bannwart (seit 2003). Die drei wurden mit grossem Dank und Applaus verabschiedet. Bruno Cueni erinnerte an die Anfangszeiten. Die Bilanzsumme habe damals 20 Millionen Franken betragen. Anlagewillige Kunden konnten nicht beraten und mussten zu anderen Banken geschickt werden. In der Folge wurde das Angebot zu einer Vollbank mit mehreren Filialen ausgebaut. «Heute sind wir die führende Regionalbank», schloss Cueni seine Ausführungen.

Mitte April werden die Abstimmungsunterlagen für die Urabstimmung verschickt. Bis am 6. Mai haben die Mitglieder Zeit, sich daran zu beteiligen. Am 18. Mai will die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein die Stimmresultate auf ihrer Homepage bekannt geben, wie Peter Wagner abschliessend das weitere Vorgehen zur schriftlichen GV vorstellte.