«Lingenberg ist mein Sechser im Lotto»

Das Haus Lingenberg feierte seinen 10. Geburtstag mit einer eindrücklichen Feier.

Zufriedene Gesichter zum Jubiläum: (v.l.) Esther Dätwyler, Wohnungsmieterin seit Beginn, Werner Hartung, Präsident Wohnbaugenossenschaft Lingenberg, Liliane Scherrer, Aktuarin. Foto: Benildis Bentolila
Zufriedene Gesichter zum Jubiläum: (v.l.) Esther Dätwyler, Wohnungsmieterin seit Beginn, Werner Hartung, Präsident Wohnbaugenossenschaft Lingenberg, Liliane Scherrer, Aktuarin. Foto: Benildis Bentolila

Das Jubiläumsfest am letzten Samstagnachmittag in Büsserach hatte viel zu bieten: «10 Jahre Haus Lingenberg» gab’s zu feiern, mit einem feinen Essen im ­Restaurant Traube für alle Mieterinnen und Mieter des Hauses, gefolgt vom Festakt bei der ehemaligen Seidenbandfabrik «Roti Fabrik» unter der 160-jährigen Eibe. Nicht nur der Männerchor Büsserach umrahmte das Fest, auch das Wetter trug das Seine zur Feier bei. Als sich die Festgemeinschaft bei Sonnenschein ­unter dem Holzdach versammelte und Vizepräsident Heinz Jeker die Gäste ­begrüsste, trugen Amseln mit ihrem ­Gesang zur Stimmung bei. Der Himmel verdüsterte sich und wie auf einen Pauken­schlag ertönte Donnergrollen, als die Sänger ein Volkslied anstimmten. Rauschender Platzregen begleitete die Ansprache von Regierungsrat Remo Ankli. Zum Aperitif linste die Sonne ­wieder durch die Wolken. Renata Borer würdigte die Bilder ihres Vaters, die als Leihgabe seit zehn Jahren zum Schmuck des Hauses gehören. Vor zehn Jahren ­zogen die ersten Mieterinnen und Mieter in den Neubau der gemeinnützigen Wohngenossenschaft Lingenberg WBGL an der Breitenbachstrasse ein. Sie wurde 2009 von Einheimischen gegründet, um es älteren Dorfbewohnerinnen und -bewohnern zu ermöglichen, im vertrauten Umfeld selbstbestimmt zu wohnen. Nach zehn Jahren darf man sagen, dass das Ziel erreicht wurde. Das «Wochenblatt» fragte bei Hausbewohnenden nach, so bei Andreas Burger und seiner Mutter Rosemarie, die vor fünf Jahren ins Haus ­zogen. «Wir waren beide begeistert von der grossräumigen, hellen Wohnung mit der prächtigen unverbaubaren Aussicht», erinnert sich Rosemarie Burger. Ihr Sohn Andreas hält fest, er sei glücklich, dank der Unterstützung seiner Mutter hier ­leben zu können: «Für mich als Person im Rollstuhl ist es ideal; alle Wohnungen, Zugänge und Gemeinschaftsräume sind rollstuhltauglich.» Beide sind überzeugt, dass Andreas in einem Pflegeheim wäre, gäbe es die WBGL nicht. Wir klopften auch bei Esther Dätwyler an. Sie lebt seit zehn Jahren im Haus, ist vor vier Jahren von einer grossen in eine kleinere Wohnung gezogen. Sie sagt kurz und bündig: «Lingenberg ist für mich ein Sechser im Lotto!» Remo Ankli hielt in seiner Rede fest: «Wenn wir älter werden, gibt es neue Herausforderungen. Da möchten wir ­hindernisfrei an einem behaglichen Ort in der bekannten Umgebung wohnen.» Das sei den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern der WBGL möglich, sagt ihr Präsident Werner Hartung. «Zudem befindet sich im Haus seit Beginn die Physiotherapie Medaktiv, ein fünfköpfiges Team von hervorragend ausgebildeten Therapeutinnen, sowie der Coiffeur­salon Désirée», fährt er weiter. Liliane Scherrer, Aktuarin WBGL, ­ergänzt: «Wir befinden uns mitten im Dorf, direkt neben der Bushaltestelle Schulhaus. In unserem Haus herrscht ein freundlicher Geist.» Übrigens: Zurzeit sind Wohnungen frei — alle können ­Genossenschaftsmitglieder werden.

Weitere Infos auf: www.lingenberg.ch