Grosses Interesse an der Neugestaltung des Isolawerk-Areals
Das gut elf Hektaren grosse Industrieareal soll ein attraktives Wohn- und Gewerbequartier werden. Die Breitenbacher Bevölkerung wurde am vergangenen Montagabend über erste Ideen eines neuen Quartiers informiert — und zeigte sich positiv interessiert.
Rund 150 Personen mit und ohne emotionale Bindung zum ehemaligen Isolawerk wurden von Dieter Künzli in einer ehemaligen Produktionsstätte auf dem für die Region wichtigen Gelände begrüsst. «Es ist die grösste zusammenhängend geplante Entwicklung in der Geschichte der Gemeinde», so der Gemeindepräsident. «Der Dorfkern an der Fehren- und Laufenstrasse erhält damit eine Ergänzung an der Passwangstrasse.» Angedacht sind 500 bis 600 Wohnungen für rund 1000 Einwohnende. 20 bis 25 Prozent der geplanten Bauten sind fürs Gewerbe vorgesehen. Künzli ist optimistisch, dass das Projekt gelingt und gut ankommt, weil der Investor eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wünscht.
Gemeinderat David Häner informierte kurz über die Geschichte und Bedeutung des Isolawerks fürs Dorf und die Region. Eine Umwandlung des Areals sei nun unausweichlich geworden. Grösster Wert werde darauf gelegt, für Jung und Alt, fürs Gewerbe, ja fürs ganze Dorf ein positives, lebhaftes neues Quartier zu schaffen, in dem Autos möglichst unterirdisch parkiert sind und in dem man gerne lebt und arbeitet.
Investor und Bauunternehmen
Für Tobias Meyer, Leiter Entwicklung und Bau bei Steiner Invest, Investor, und Stefan Gabriel, Leiter Real Estate Development am Standort Basel bei Steiner AG, Projektentwickler, ist wichtig, bei einem Areal dieser Grösse möglichst viele Bedürfnisse berücksichtigen zu können, um erfolgreich zu sein. Deshalb sei eine lange Planungsphase unerlässlich, und mit einem Baubeginn einer ersten Etappe könne erst ab 2029 gerechnet werden. Weitere Etappen werden folgen, sodass 2039 das ganze Areal neu gestaltet sein wird. Ausnahmen bilden drei Gebäude, die nicht abgebrochen, sondern saniert und erhalten bleiben: die heute leer stehende Kantine, das Verwaltungsgebäude und das Elektrolabor. Damit bleibe ein Teil der erfolgreichen Industriegeschichte präsent, so Meyer und Gabriel. Ab Ende Oktober soll die öffentliche Mitwirkung für Wünsche und Bedürfnisse beginnen. Und übrigens: Wer sich einen passenden Quartiernamen ausdenkt, dürfe sich gerne melden.
Stimmen am Apéro
Am anschliessenden Apéro wollte der Schreibende die Stimmung fühlen und fragte ein Dutzend Breitenbacherinnen und Breitenbacher, was sie über die geplanten Vorhaben denken. Ohne Ausnahme standen alle Befragten dem noch vagen Projekt positiv gegenüber. Man müsse mit dem sehr gut gelegenen Areal etwas Neues, Sinnvolles machen, meinten sie, und so, wie es heute aussieht, sei es ein interessantes Projekt, das das ganze Dorf verändern werde.