Einkaufstourismus macht Sorgen
Am diesjährigen Neujahrsapéro des Gewerbevereins Hinteres Leimental beklagte Präsident Paul Schoenenberger den starken Franken. Der Detailhandel und andere Betriebemüssten Nachteile in Kauf nehmen.

Nicht alles was billig ist, schmeckt gut», begann Präsident Paul Schoenenberger seinen Jahresausblick vor den Mitgliedern des Gewerbevereins Hinteres Leimental. Er mache sich Sorgen um den Detailhandel, da deren Kunden vermehrt über die Grenze zum Shopping fahren. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses sei eine grosse Herausforderung für die Wirtschaft. Das Lohnniveau in der Schweiz sei hoch, weshalb die Produkte und Dienstleistungen teurer seien als im benachbarten Ausland. Metzger, Weinhändler, Detaillisten und andere Fachgeschäfte seien betroffen und würden unter dieser Situation leiden. «Unterstützen Sie unsere Vereinsmitglieder und sorgen Sie dafür, dass nicht noch mehr Arbeitsplätze verloren gehen», richtete er seinen Appell an die Gäste des Neujahrsapéros. Er rief auch dazu auf, den Schwarzbubentaler (eigene Währung der Region) vermehrt einzusetzen und damit die Gewerbetreibenden zu unterstützen. Die Politik müsse ebenfalls Verantwortung übernehmen und der geforderten Papierflut der Behörden Einhalt gebieten. Schoenenberger freute sich dennoch über den ansehnlichen Aufmarsch der Mitglieder.
Zum aufheiternden Teil des Neujahrsapéros konnte Unterhaltungschef Martin Speiser die beiden Troubadours Peter Wyss und Christoph Zehnder vorstellen, die berndeutsche Chansons überzeugend vortrugen. Karibum, wie sich das Duo nennt, pflegte die leisen Töne und begann gleich mit dem Zungenbrecher «Dr Papst het z’Spiez ds Späck-Bsteck z’spät bstellt». Aber Spiez lieferte das Besteck nicht, worauf der Papst sie alle exkommunizierte, ausgerechnet die reformierten Spiezer. Noch humorvoller kam die «Ballade vo de Schwümm» daher, die mit einem Pilzgericht begann, das zur Sicherheit und Kontrolle der Katze verfüttert wurde. Als diese schlapp machte, liess sich das Ehepaar aus Angst die Mägen auspumpen und als man nach Hause kam, hatte die Katze vier Jungen geworfen. Nach weiteren Songs wurde das kalte Buffet aufgefahren, das von den Wirtsleuten der Rose liebevoll zubereitet wurde.