Eine tolle Erfahrung

Für einen Platz auf dem Podest hat es nicht gereicht. Von den «Swiss Skills Championship 2020», den diesjährigen Schweizer Berufsmeisterschaften, nimmt Jessica Henz aber tolle Erfahrungen und freundschaftliche Kontakte mit nach Hause.

Stolz: Jessica Henz mit ihrem Diplom von den Swiss Skills, welche am letzten Wochenende in Luzern stattgefunden haben. Foto: Melanie Brêchet
Stolz: Jessica Henz mit ihrem Diplom von den Swiss Skills, welche am letzten Wochenende in Luzern stattgefunden haben. Foto: Melanie Brêchet

Die als Grossevent geplanten zentralen SwissSkills 2020 in Bern fielen wie so vieles dem Coronavirus zum Opfer. Dennoch konnten letzte Woche viele Berufstalente ihr Können an einer Schweizer Berufsmeisterschaft beweisen. In 60 verschiedenen Berufen wurden die Swiss Skills Championship an verschiedenen Standorten, also dezentral durchgeführt.

Eine der Teilnehmerinnen war Jessica Henz, welche dank ihrem hervorragenden Abschluss als Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ zu den Meisterschaften eingeladen wurde. Die Breitenbacherin hat ihre Lehre als Bäckerin-Konditorin in Breitenbach bei der Sutterbeck AG absolviert und nach einem zusätzlichen Jahr bei der Sutter Begg Bäckerei-Konditorei in Münchenstein als Konditorin-Confiseurin abgeschlossen.

Rund um das Thema China

Für die SwissSkills musste Jessica Henz bereits vor der Anreise ein Schaustück kreieren, welches zum Thema China passte. Auf einem Baum aus Schokolade in asiatischem Stil, mit Dekorationen aus gezogenem Zucker, richtete sie unter anderem Teepralinen an. Alle weiteren Kreationen, welche zuvor zuhause geübt werden konnten, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort in wenigen Stunden fertigstellen. Eine Überraschungsaufgabe rundete den Wettbewerb ab.

Auch wenn es nicht für einen der vorderen Ränge gereicht hat, ist Jessica Henz zufrieden. Sie habe tolle Leute kennengelernt, mit denen sie auch weiterhin in Kontakt stehe, sagt sie. Von Konkurrenz sei nicht viel zu spüren gewesen, der Umgang untereinander sei freundschaftlich gewesen. Sie habe sich auch von den Kreationen der anderen Teilnehmenden inspirieren lassen und freue sich darauf, diese Ideen in zukünftige Arbeiten einfliessen zu lassen.

Traumberuf auf Umwegen

Dass Jessica Henz ihren heutigen Beruf ergreifen würde, war nicht immer klar. Nach ihrer Schulzeit suchte die heute 20-Jährige nach einer Tätigkeit, in welcher sie gestalterisch arbeiten könnte. Eine erste Schnupperlehre als Bäckerin-Konditorin habe ihr aber gar nicht gefallen, sagt sie. Nachdem sie bei anderer Gelegenheit dazu kam, mit Zuckermasse und Marzipan zu arbeiten, hatte sie ihren Traumberuf jedoch gefunden — Jessica Henz wollte Konditorin-Confiseurin werden. Da sich die Lehrstellensuche als schwierig erwies, startete sie dann doch zuerst als Bäckerin-Konditorin ins Berufsleben.

Unterdessen arbeitet Jessica Henz wieder dort, wo alles begonnen hatte, bei Sutterbeck in Breitenbach. Dort übernimmt sie gerne die Feinarbeiten, arbeitet aber auch in der Backstube. Für die Zukunft plant sie das Absolvieren des Lehrmeisterkurses, schliesslich möchte sie auch die Meisterprüfung machen. Jessica Henz träumt auch von einer grösseren Reise, um Patisserie-Spezialitäten anderer Länder kennenzulernen.

Wenn Jessica Henz gerade nicht in der Backstube steht, ist sie in ihrer Freizeit mit ihrem Hund unterwegs oder auf dem Rücken eines Pferdes anzutreffen. Ausserdem betreibt sie zum Ausgleich den Sport Poledance. Ausserdem steht ein grosses Projekt vor der Tür: Im Januar bezieht Jessica Henz ihre erste eigene Wohnung.