Drei Kandidaten

In Seewen kommt es bei der Wahl für das Gemeindepräsidium zum Kräftemessen zwischen drei Parteien.

Amtierender Gemeindepräsident: Thomas Müller. Foto: zvg

Amtierender Gemeindepräsident: Thomas Müller. Foto: zvg

Kandidiert für die FDP: Patrick Watermann. Foto: Bea Asper

Kandidiert für die FDP: Patrick Watermann. Foto: Bea Asper

Kandidiert für die SP: Simon Esslinger. Foto: zvg

Kandidiert für die SP: Simon Esslinger. Foto: zvg

«Dieses Mal steigen wir zu dritt in die Wahlarena», kommentiert der Gemeindepräsident von Seewen, Thomas Müller (CVP), auf Anfrage. Er nimmt es gelassen, dass er von Patrick Watermann (FDP) und von Simon Esslinger (SP) herausgefordert wird. «Damit ist auf jeden Fall für Spannung gesorgt und die Stimmbürger haben die Wahl», meint Müller.

In Seewen ist einiges anders als in den Nachbarsgemeinden, unter anderem der Einsendeschluss der Wahlvorschläge für das Gemeindepräsidium. Die Kandidaten mussten sich bis letzten Montag entscheiden, während in andern Gemeinden möglichen Bewerbern Bedenkzeit bleibt bis nach den Gemeinderatswahlen von diesem Wochenende. Der erste Wahlgang für das Gemeindepräsidium findet in Seewen am 2. Juli statt. Ein allfälliger zweiter Wahlgang ist für den 24. September vorgesehen. Die neue Legislaturperiode beginnt nach den Herbstferien mit der Gemeinderatssitzung vom Dienstag, dem 17. Oktober.

Bei Majorzwahlen braucht es das absolute Mehr. Simon Esslinger erachtet einen zweiten Wahlgang als wahrscheinlich. Er räumt ein, dass die Bürgerlichen in Seewen das Sagen haben. «Doch beide Parteien haben sich in letzter Zeit einiges geleistet – und die SP bietet nun Alternative.» Er könne der Gemeinde sein volles Engagement offerieren, weil er sein Pensum in der Schulleitung von Arlesheim reduziere, erklärt Esslinger. Mit seiner politischen Erfahrung – er war vor seinem Umzug nach Seewen fünf Jahre lang im Gemeinderat von Gempen und ist derzeit Kantonsrat – möchte er dazu beitragen, «dass die Gemeinde Seewen ihren Stolz zurückgewinnt und dass die Gesprächskultur verbessert wird». So gibt Esslinger zu bedenken: «Bezüglich demokratische Entscheidungsprozesse und Kommunikation hat der bisherige Gemeinderat keine Meisterleistung vollbracht.» Darauf verweist auch Patrick Watermann: «Viele Geschäfte des Gemeinderates mussten von der Gemeindeversammlung zurückgewiesen werden. Solide Führungsarbeit sieht für mich anders aus. Und dann setzte sich der Gemeinderat auch noch über den Willen der Bürger hinweg und beruft sich darauf, der Souverän hätte in der besagten Sache gar nichts zu sagen gehabt. Den Kindergarten zu verlegen, liege alleine in der Kompetenz des Gemeinderates. Das ist am Volk vorbeipolitisiert.» Die letzten Gemeindeversammlungen seien eine Farce gewesen, gibt Watermann zu bedenken. Nachdem er bei der Ersatzwahlen für das Gemeindepräsidium letzten Herbst parteilos in den Wahlkampf gezogen war, kandidiert er nun für die FDP. Damals waren im ersten Wahlgang viele Stimmzettel leer eingegangen, und im zweiten Wahlgang gab es eine knappe Mehrheit für Thomas Müller.