Das Laufental probt den Ernstfall
Nächste Woche führt der RFS Laufental (Regionaler Führungsstab) die Verbundsübung 2017 durch. Als eines der Kernziele soll die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen bei einem Grossereignis optimiert werden.

Am wichtigsten bei einem Grossereignis, wie beispielsweise dem Hochwasser vom 7.August 2007, ist eine effizient funktionierende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationen. Der RFS Laufental mit seinen zehn angeschlossenen Gemeinden übernimmt bei Katastrophen, Not- und Mangellagen die operative Führung und sorgt für die Koordination zwischen den Organisationen, welche durch ihren Einsatz zu einer Entspannung der Lage beitragen.
Kommende Woche proben nun rund 220 Personen den Ernstfall. Der RFS Laufental, dem die Gemeinden Blauen, Brislach, Dittingen, Kleinlützel, Laufen, Liesberg, Roggenburg, Röschenz, Wahlen und Zwingen angehören, wird am kommenden Montag und Dienstag, 11. und 12. September, zusammen mit der Kantonspolizei, der Stützpunktfeuerwehr Laufental, den Feuerwehren Brislach, Liesberg, Kleinlützel, der Zivilschutzkompanie Laufental (Zikola), der Betriebskommission RFS/Zikola und der Notfallorganisation Stadt Laufen eine grosse Verbundsübung durchführen. «Ein grosser Teil davon wird in der Nacht über die Bühne gehen», erklärt Lilli Kuonen, Informationschefin RFS Laufental. Als ehemalige Stadträtin hat sie dieses Ressort seit dem Hochwasserereignis vor zehn Jahren inne, wie sie gegenüber dem Wochenblatt erklärt. Diese Übung soll in einem fingierten Szenario möglichst authentisch die Zusammenarbeit der Organisationen fördern und verbessern.
«Mit Ausnahme weniger Auserwählter (RFS-Leitung mit Stabschef Tobias Borer und Patrick Kleiber, Kommandant Zikola) erfahren die Übungsteilnehmer in Echtzeit, also erst bei Übungsbeginn, welches Ereignis an dieser zweitägigen Übung durchgespielt werden soll», teilt Kuonen mit, und verrät nur so viel: «Es wird um die Schwerpunkte Hochwasser- und Führungskonzept gehen. Und am 11. September abends, von 19.30 bis 21.30 Uhr, wird zwischen Zwingen und Blauen die Strasse gesperrt und der Verkehr umgeleitet.»
Lilli Kuonen misst dieser Verbunds-übung 2017 einen wichtigen Stellenwert bei. «Wie schwierig das ist, bei einem Katastrophenfall von null auf hundert zu reagieren, haben wir beim Jahrhunderthochwasser vor zehn Jahren im Laufental erlebt», sagt sie, und fügt an: «Und genau mit einer solchen Übung kann man die Abläufe trainieren.»
«Der Regionale Führungsstab ist keine Blaulichtorganisation», informiert Juliana Nufer, Dienstchefin Recht beim RFS Laufental. «Der RFS kommt erst zum Einsatz, wenn sich ein grosses oder länger andauerndes Ereignis abzeichnet und die Blaulichtorganisationen Unterstützung benötigen», fügt Nufer an. Als mögliche solche Szenarien nennt sie unter anderem Erdbeben, Flugzeugabsturz, Epidemien, Sturm oder Hochwasser.
Vom Regionalen Führungsstab wird in der Regel erwartet, dass die gesamte Organisation innert einer Stunde nach der Alarmierung voll und über einen längeren Zeitraum einsatzfähig ist. «Der RFS übernimmt dann die Führung und die Koordination über alle beteiligten Organisationen», erklärt Juliana Nufer.