Hoffen auf die Rückkehr des Glögglifroschs

Der Verein Grüner Zweig blickt auf fünf erfolgreiche Jahre zurück.

Vor fünf Jahren war das Gelände eine Weide, eine Weide überdies, die dicht mit Brombeersträuchern überwuchert war. Damals übernahm der Verein «Grüner Zweig» die Pacht des 1,2 Hektaren grossen Areals, das hinter den Industrie- und Gewerbebauten an der Wahlenstrasse liegt. Das Gelände gehört der Stiftung Abendrot.

Seit 2019 ist daraus eine richtige Oase geworden. Es wachsen nebst Blumen und Sträuchern aller Art auch Tomaten, Gurken und anderes Gemüse, aber auch Kräuter, Himbeeren, Äpfel, Rhabarber, Quitten und Mispeln. Und Hecken sorgen für Schlupflöcher für Vögel.

Offenkundig haben die Vereinsmitglieder in diesen Jahren Hunderte von Stunden eingesetzt, um es urbar zu machen — und zwar nach den Prinzipien der Permakultur. Dabei sind die Vereinsmitglieder offensichtlich dem Vereinsnamen gerecht geworden und auf einen grünen Zweig gekommen.

Bei der Permakultur wird das Land so genutzt, dass es nachhaltig und ökologisch unbedenklich ist. So werden keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, wie Peter Seeberger, Präsident von Grüner Zweig Laufen, ausführt. «Das ist durchaus möglich, braucht aber mehr Einsatz und Geduld».

Inzwischen gehören dem Verein dreissig Mitglieder an. Neumitglieder sind jederzeit willkommen, betont Seeberger. Aber, um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich beim Grünen Zweig nicht um ein Schrebergartenverein, sondern um einen Gemeinschaftsgarten: Hier arbeiten alle gemeinsam für alle. «Jeder bringt seine Stärken mit», betont Eveline Graf Kotan. Auch handelt es sich hier um einen Ort, wo man vieles ausprobieren kann beim Anbau und der Hege von Obst und Gemüse. Neu entstanden ist in Fronarbeit, unter Beizug von Baufachleuten, ein rund 50 Quadratmeter grosser Weiher. Dieser soll vor allem Wildbienen und anderen Insekten als Nistplatz dienen. Der Weiher wird ausschliesslich von Regenwasser gespeist. In der Nähe werden zwei weitere Weiher gebaut, so dass in Laufen ein Band von Weihern entstehen wird: «Denn wir hoffen, dass der vom Aussterben bedrohte Glögglifrosch, also die Geburtshelferkröte, sich hier ansiedeln wird», so Seeberger. In den letzten Wochen haben die Vereinsmitglieder auch einen neuen Weg angelegt und eine Jurte aufgestellt. Der Bau des Weihers kostete rund 35000 Franken und konnte dank Beiträgen von Sponsoren finanziert werden. Die Gäste des Einweihungstages erfuhren während Führungen durch das Gelände allerlei Wissenswertes über nachhaltigen Gartenbau, über das richtige Anlegen von Kompost und wie man die Fruchtbarkeit von Böden verbessern kann.

An der Einweihungsfeier der drei Neuheiten (Weiher, Weg und Jurte) gab es unter anderem Sirup aus eigener Produktion, Most und andere Getränke sowie diverse selbstzubereitete Leckereien und Gebäck. Und an einem nostalgische Pizzaofen buk Vereinspräsident Seeberger Pizza um Pizza.

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