Zwei neue Pauken für die Klosterkirche
Mit Pauken und Trompeten wurden die Mariasteiner Konzerte 2016 eröffnet. Johann Sebastian Bach und andere berühmte Komponisten empfahlen sich für den beliebten klassischen Musikreigen.
Wenn das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf dem Programm steht, kommen die Musikliebhaber in Scharen. Was aber am letzten Sonntagnachmittag in Mariastein abging, sprengte alle Erwartungen der Organisatoren. 500 Gäste strömten in die Klosterkirche und es wollte kein Ende nehmen. Die Zuhörerschaft sass Kopf an Kopf in den Bänken, auf Klappsesseln und Schemeln, einige von ihnen verfolgten das Konzert sogar stehend.
Ein Höhepunkt zu Beginn
«Jauchzet, frohlocket» ertönte es musikalisch von der Empore, die Klosterorgel fuhr mächtig ein. Dazu gesellten sich drei Trompeter und ein Paukist, die dem Weihnachtsoratorium eine unheimliche Ausdruckskraft verliehen. Liebliche glasklare Orgeltöne wurden von den barocken Trompeten abgelöst und vom Trommelwirbel der Pauke flankiert.
Leichteres von Purcell
Etwas leichtere Kost bot die Suite aus der Oper King Arthur des englischen Komponisten Henry Purcell. Fröhliche Intermezzi wurden durch kräftige Fanfarenstösse abgelöst und gaben der Suite ein erhabenes Klangbild. Wie der Organist und künstlerische Leiter Benedikt Rudolf von Rohr in einer kurzen Ansprache erwähnte, hat ein Ehepaar der Klosterkirche Mariastein zwei neue Kesselpauken geschenkt. Dem jungen Schlagzeuger Gabriel Hammersley war es vergönnt, die beiden Pauken mit dem Stück «Marche pour les Timbales» gebührend einzuweihen. Ohne Begleitung verblüffte er mit überzeugendem Auftritt und liess die beiden Kupferkessel in einem forschen Marsch zum ersten Mal ertönen. Barockmusik im besten Sinne lieferte das Trompetenkonzert von Michel-Richard de Lalande, das er für den eitlen Sonnenkönig Louis XIV. und seine festfreudige Versailler-Entourage komponiert hatte. Die Trompeter auf der Empore schmetterten ihre Fanfaren in die Klosterkirche und vermittelten etwas von der Lebensart, die im damaligen Frankreich geherrscht hatte. Zum Abschluss durften die vielen Gäste nochmals an einem der meistgespielten Orgelwerke von Bach teilhaben. Ungestüm und mitreissend kam das Präludium in G-Dur BWV 541 daher und lieferte alles, was die klassische Kirchenmusik zu bieten hatte.
Riesiger Applaus lockten den Organisten Benedikt Rudolf von Rohr, die drei Bläser Simon Lilly, Frans Berglund und Andrew Hammersley sowie den Paukisten Gabriel Hammersley von der Empore in das Kirchenrund hinunter, um die überwältigenden Ovationen entgegenzunehmen.