Was Hebebühnen bewirken können

Die Hebetec AG ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch KMU bei grösseren Firmen mit ihrem schnellen Service und ihrer Verlässlichkeit punkten können. Dies könnte auch Gemeinden bei ihrer Vergabepraxis inspirieren.

<em>Präzision: </em>Gregor Schreier (l.) und Lukas Schreier (2.v.r.) erläutern der Regierungsrätin Brigit Wyss (3.v.r.) und anderen Gästen, wie selbst in einer hochmodernen Werkstatt manche Teile von Hand ausgestanzt werden.Foto: GINI Minonzio
<em>Präzision: </em>Gregor Schreier (l.) und Lukas Schreier (2.v.r.) erläutern der Regierungsrätin Brigit Wyss (3.v.r.) und anderen Gästen, wie selbst in einer hochmodernen Werkstatt manche Teile von Hand ausgestanzt werden.Foto: GINI Minonzio

Es war mir gar nicht bewusst, dass eine Firma wie die Nuglarer Hebetec für grosse Firmen wie Migros so immens wichtig ist», erklärte die Solothurner Regierungsrätin Brigit Wyss letzte Woche nach dem Rundgang durch die Hebetec AG. Sollte eine Hebebühne bei einer Anlieferungsrampe einen Defekt haben, so könne nur eine lokale Firma einen effizient schnellen Service anbieten.

«Schneller Service» war auch ein Stichwort, den Wyss beim Gespräch in offener Runde mehrmals fallen liess. Die Wirtschaftsförderung Schwarzbubenland hatte Wyss und diverse kantonale und regionale Wirtschaftsvertreter zur jährlichen Firmenbesichtigung im Schwarzbubenland eingeladen.

Hilfe bei der Ausschreibung?

Anwesend war auch Martin Vogel als Mitglied der Arbeitsgruppe Wirtschaft des Forums Schwarzbubenlandes. Er wollte wissen, ob der Kanton die Gemeinden nicht darin unterstützen könnte, bei der Vergabe von Aufträgen Faktoren wie Erreichbarkeit, schneller Service oder Vertrauen stärker zu gewichten. Solche Faktoren kommen dem lokalen Gewerbe entgegen. «Viele Gemeinden nehmen bei einer Vergabe nur das billigste Angebot, weil sie Angst haben, bei einem Rekurs jahrelang blockiert zu sein», so Vogel. Der Vorsteher des Amtes für Wirtschaft und Arbeit, Jonas Motschi, erklärte, dass die Gemeinden relativ viele Faktoren berücksichtigen können, welche dem lokalen Gewebe entgegenkommen. Wichtig sei einfach, dass man sie bei der Ausschreibung ins Pflichtenheft nehme. Schliesslich versprachen Wyss und Motschi, dass der Kanton prüfe, ob er den Gemeinden zu diesem Thema einen Workshop anbieten könne.

Lokal produzieren – schweizweit montieren

Die Firma Hebetec AG ist zusammen mit ihrer Tochterfirma Ment AG vor allem in der Deutschschweiz für ihre hydraulischen Warenlifte, Unterflurlifte und Autohebebühnen bekannt. «Immer mehr können wir auch Autolifte einbauen. Diese werden mit dem verdichteten Bauen wichtig», erklärte Gregor Schreier. Er ist Geschäftsführer der Hebetec AG, während sein Bruder Lukas Schreier für die Bereiche Verladetechnik und Ment AG verantwortlich ist.

Die beiden Firmen haben 15 Mitarbeitende, wovon 8 handwerklich beschäftigt sind. 20 Prozent der Arbeit finden in der Werkstatt statt, wo unter anderem aus zugekauften Teilen neue Hebelifte konstruiert werden. 80 Prozent der Arbeit finden vor allem in der ganzen Deutschschweiz statt, wenn die Arbeiter für Montage, Wartung oder Reparaturen unterwegs sind.

Lediglich 5 Prozent sind Privatkunden. Beim Rest handelt es sich um Geschäftskunden wie Migros, Roche, Lidl und Basler Verkehrsbetriebe. Die Hebetec AG und die Ment AG machen zusammen einen jährlichen Umsatz von 3,9 Millionen Franken. Die Hebetec geht in ihrer Firmengeschichte bis aufs Jahr 1894 zurück, als die Firma Konrad Peter & Co. in Liestal gegründet wurde.

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