Vom Mundart-Rock zur Opernbühne

Die aus Hofstetten stammende Sängerin Bettina Gfeller steht als Mitwirkende bei «La Clemenza diTito» von neuestheater.ch in Dornach erstmals aufeiner Bühne der Region Basel. Das «Wochenblatt» sprach mit ihr.

Erster Opern-Einsatz in der Region Basel: Bettina Gfeller aus Hofstetten. Foto: Thomas Brunnschweiler
Erster Opern-Einsatz in der Region Basel: Bettina Gfeller aus Hofstetten. Foto: Thomas Brunnschweiler

Obwohl Bettina Gfeller in der Eigenproduktion von neuestheater.ch mit dem Cover und der Zweitbesetzung von Maya Boog (Vitellia) und der Regieassistenz nicht im Rampenlicht steht, findet sie das Engagement in Dornach doch sehr fruchtbar. «Den Sängerinnen und Sängern wurde viel Freiheit gelassen», sagt sie, «vieles ist in der gemeinsamen Probearbeit entstanden. Durch die verschiedenen Aufgaben, die mir zugeteilt waren, konnte ich einiges lernen.»

Musikalisches Elternhaus

Bettina Gfeller stammt aus einem musikalischen Elternhaus. Bereits mit fünf Jahren erlernte sie das Klavierspiel. Die Schulen absolvierte sie in Hofstetten, Bättwil und Basel. Zwischen 17 und 18 tourte sie mit der Mundart-Rockband «Vollmond» durch die Schweiz. Sie begann Germanistik, Psychologie und Jura zu studieren, bevor sie sich 2006 zur Aufnahmeprüfung für Gesang an der Zürcher Hochschule der Künste entschloss. Es erfolgte der Wechsel an die Hochschule für Musik «Hanns Eisler» Berlin, wo die Sopranistin 2014 erfolgreich ihren Master of Opera erlangte. Schon 2013 hatte sie an der Deutschen Oper Berlin debütiert und sang bereits die Titelrolle in Purcells «Dido und Aeneas», Dorabella («Così fan tutte») oder Cherubino («Le Nozze di Figaro»). Auch in geistlichen Werken sang Bettina Gfeller solistische Passagen und im Liedfach fühlt sich die Sängerin, die sich selbst als «lyrischen bis jugendlich-dramatischen Sopran» einstuft, ebenfalls zu Hause. Ihren schwierigsten Einsatz hatte sie bei einem Regieprojekt, wo sie bei minus 14 Grad Celsius Wagner singen musste. «Sängerin ist ein harter Job, physisch wie psychisch. Ein hochdramatischer Sopran ist man erst ab 40», erklärt sie, «deshalb sollte man nie zu früh ins schwere Fach wechseln.»

Auf gutem Weg

Dass Sängerinnen und Sänger im Gegensatz zu Instrumentalisten später mit der Ausbildung anfangen, habe damit zu tun, dass auch Frauen den Stimmbruch hätten. «Mit klassischer Stimmbildung kann man erst mit einer ausgewachsenen Stimme beginnen. Und die Verkörperung von Rollen bedingt einen gewissen Horizont und Lebenserfahrung.» Bettina Gfeller braucht ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Sie besuchte mehrere Meisterkurse, unter anderem einen einwöchigen bei Dame Felicity Lott. Sie singt auch gerne zeitgenössische Musik. «Hier ist man frei, weil es noch keine Erwartungen gibt. Doch bedeutet moderne Musik oft mehr Arbeit. Diese Musik ist bereichernd, wobei ich nicht ausschliesslich Modernes singen möchte», sagt sie. Seit Sommer 2015 ist die Sopranistin wieder zurück in Basel und wartet ab, was die Zukunft ihr bringen wird. Am 9. Dezember und 6. Januar ist sie als Vitellia in «La Clemenza di Tito» zu hören (www.bettinagfeller.com).

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