Technopark Witterswil: Ein Leuchtturm

Das Konzept des Technologiezentrums Witterswil sorgte am gut besuchten Tag der offenen Tür für viel Lob. Solothurn attestiert dem TZW hohes Zukunftspotenzial und Vorbildcharakter.

<em>Ein frohes Begegnungsfest: </em>Tag der offenen Tür im TZW. Foto: Bea Asper
<em>Ein frohes Begegnungsfest: </em>Tag der offenen Tür im TZW. Foto: Bea Asper

Karl Brander, Leiter Standortpromotion und Ansiedlungen in der Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn, war massgeblich beteiligt am grössten Ansiedlungserfolg in der Geschichte Solothurns. Er hatte der US-Biotechnologieunternehmung Biogen das Areal Attisholz Süd schmackhaft gemacht. Das Investment von einer Milliarde Franken hatte im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt. Die Baustelle beanspruchte 2000 Mann. Branders Agenda ist randvoll, und ja, es gebe viele verlockende Konkurrenzangebote. «Doch es gibt auch viele gute Gründe, die für den Kanton Solothurn sprechen.» Zu den «Leuchttürmen» im Kanton zähle das Technologiezentrum Witterswil, betonte Brander. Wäre das TZW nicht von so hoher Bedeutung, hätte er den Samstag nicht auf dieser Seite des Passwangs verbracht. «Das TZW ist etwas Besonderes und steht für Nachhaltigkeit.» Brander sprach TZW-Gründer Ueli Nussbaumer grosses Lob aus: Dank ihm sei das Areal nicht einfach mit vielen oder grossen Betrieben gefüllt worden – etwa mit Logistikunternehmen, sondern habe die Zeit bekommen für visionäres Unternehmertum. «Es gab im Kanton schon viele Industriebrachen und Pläne für Wohn- und Gewerbeüberbauungen. Dass ein Arealbesitzer langfristig in die Forschung und Entwicklung investiert, ist die Ausnahme. Dafür braucht es Durchhaltewillen», meinte Brander.

Es sei in der Tat ein steiniger Weg gewesen, resümierte Ueli Nussbaumer. Umso grösser sei die Freude über das Erreichte. Heute findet man im Gründerzentrum und Businesspark für Unternehmen aus den Life Sciences (Pharma, Biotech, Medtech) über ein Dutzend Firmen, die 350 Arbeitsplätze bieten. Just fertigstellt wurde der moderne Bau des kanadischen Unternehmens Ovivo für die Weiterentwicklung von Wasserreinigungsverfahren. Und ein weiteres, grösseres Projekt befindet sich kurz vor der Baueingabe.

Start-ups unterstützen

Manche Firmen begannen mit fünf Mitarbeitenden und zählen heute fast 100. Den Start-ups eine echte Chance zu geben, indem man sie beim Bau von Labors unterstütze, sei von Anfang an Teil seines Konzepts gewesen, erklärt Ueli Nussbaumer. Er hatte sich für das TZW vor zwanzig Jahren von seinem Tradi- tionsunternehmen in Flüh verabschiedet und das dortige Areal für die Dorfentwicklung freigegeben. Am Anfang hatte er mit Widerstand der Witterswiler Bevölkerung zu kämpfen, weil man Gestank und Lärm befürchtete. Heute, so ist Gemeindepräsident Mark Seelig überzeugt, sind die Witterswiler stolz auf das Technologiezentrum. Der Tag der offenen Tür wurde jedenfalls rege genutzt und wurde zu einem frohen Begegnungsfest.

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