Nonsens in Gedichtform als Hommage an César Keiser

Mit 82 selbst gedichteten Limericks ehrt Franziska Fasolin in ihrem soeben erschienenen Buch César Keiser. Der Basler Kabarettist wäre am 4. April 100 Jahre alt geworden.

Von Tieren: Es hörte Frau Bloch aus Biel-Benken, die Schafe und Kühe laut denken. Was sie da erfuhr, war reif für Zensur... Darauf liess sie den Gatten ertränken. Limerick: Franziska Fasolin

Von Tieren: Es hörte Frau Bloch aus Biel-Benken, die Schafe und Kühe laut denken. Was sie da erfuhr, war reif für Zensur... Darauf liess sie den Gatten ertränken. Limerick: Franziska Fasolin

Inspiration von «Oben»: Franziska Fasolin mit ihrem neuen Buch. Foto: zvg

Inspiration von «Oben»: Franziska Fasolin mit ihrem neuen Buch. Foto: zvg

Franziska Fasolin ist Gemeindeschreiberin in Witterswil, gelernte Dolmetscherin, ehemalige «Wochenblatt»-Journalistin und hat eine eigene Website, auf der sie verschiedenste Textarbeiten anbietet. Sie bezeichnet sich als schreibwütig, sprachglücklich, leselustig, horizonthungrig und menschenneugierig. Ein Mensch, der sie fasziniert, ist César Keiser. Am 4. April jährt sich dessen ­Geburtstag zum 100. Mal. Der Basler Komiker und Kabarettist war in den Siebzigerjahren unter anderem mit seinen Limericks bekannt. Als Hommage an ihn hat Franziska Fasolin nun ein Buch herausgebracht mit 82 selbst geschmiedeten Limericks — einen für jedes von Keisers Lebensjahren. «Schon früh lernte ich Cés Keiser kennen. Nicht persönlich, aber auf dem Plattenspieler», erklärt Fasolin im Vorwort zu ihrem Buch. Leider ist Keiser 2007 verstorben, jedoch soll nun mit dem Buch der Geist der «keiserlichen Limericks» wiederauferstehen.

Fasolin, die in Witterswil lebt, bezeichnet sich als ausgesprochene Limerick-Liebhaberin. Fast ein Jahr hat sie an ihrem Buch gearbeitet. «Der Prozess von der Idee zum bloss fünfzeiligen Limerick kann Tage dauern», verrät sie. «Bin ich mit der Pointe am Ende nicht zufrieden, beginne ich von vorne.» Ein Limerick ist ein fünfzeiliges, meist scherzhaftes Gedicht mit festgelegtem Versmass, einem Aabba-Reimschema und erzählt oft eine kleine Geschichte — oft aber auch nur lustigen Nonsens. Die Limericks von Franziska Fasolin handeln von Tieren, Alkoholikern, Geschichten über Basel, die Schweiz, von Berufen und ganz allgemein von der Gesellschaft. Die kurzen Poesien der Autorin überraschen, lassen einen schmunzeln oder staunen. Für Limerickunwissende muss beim Lesen der Gedichte zuerst der Rhythmus gefunden werden, doch dann bereiten sie einfach Freude.

Begleitet werden die Gedichte von Illustrationen. Gezeichnet hat diese die 86-jährige Mutter von Franziska Fasolin. Auf der Rückseite des Buchs «Limericks — eine Hommage an César Keiser» steht als Rezension: «Limericks sind wie Potenzpillen: Sie wirken sofort.» Dazu meint die Autorin: «Mit einer Portion Limericks pro Tag braucht man in der Regel keine Potenzpillen mehr. Mit Lachen lebt es sich nämlich grundsätzlich viel entspannter.»

Kontakt franziska.fasolin@bluewin.ch, ISBN 978-3-033-10980-3

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