Müller hat elf Stimmen mehr

An der Gemeindeversammlung vom letzten Donnerstag wurde der Gemeinderat von Seewen für mangelnde Arbeit gerügt. Am Sonntag wurde Exekutivmitglied Thomas Müller zum Gemeindepräsidenten gewählt und Patrick Watermann hatte das Nachsehen.

Mit Blumen: Thomas Müller (links) verabschiedete letzten Donnerstag an der Gemeindeversammlung Philippe Weber, der im Mai als Gemeindepräsident demissioniert hat. Letzten Sonntag wurde Müller mit 155 Stimmen zum neuen Gemeindepräsidenten von Seew
Mit Blumen: Thomas Müller (links) verabschiedete letzten Donnerstag an der Gemeindeversammlung Philippe Weber, der im Mai als Gemeindepräsident demissioniert hat. Letzten Sonntag wurde Müller mit 155 Stimmen zum neuen Gemeindepräsidenten von Seewen gewählt. Foto: Bea Asper

Die gesetzliche Frist umfasst sieben Tage, der Gemeinderat von Seewen hatte zehn Tage vor der ausserordentlichen Gemeindeversammlung die Bevölkerung eingeladen — und die Seewener erschienen zahlreich. Doch selbst die auf der Gemeindeverwaltung zusätzlich eingesehenen Unterlagen seien nicht ausreichend und teilweise fragwürdig, rügten Votanten letzten Donnerstagabend im Schulhaus Zelgli und beantragten bei allen Sachgeschäften Nichteintreten. Das Thema «Schaffung von Wohnraum für Asylsuchende im alten Schulhaus Gässli» wurde mit grossem Mehr zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurückgewiesen — und es wurde nicht mit Kritik gespart. Der Gemeinderat wolle grünes Licht ohne detaillierte Kostenvoranschläge vorlegen zu können und der vom Gemeinderat beantragte Rahmenkredit von 50000 Franken für die Bereitstellung des Wohnraums sei illusiorisch, monierten ehemalige Exekutivmitglieder. Der Gemeinderat habe seine Hausaufgaben ungenügend gemacht, das Variantenstudium fehle oder sei nicht transparent. Weiter liessen Versammlungsteilnehmer den Gemeinderat wissen, dass sie sich übergangen fühlen: Wenn ein Gemeinderat den Umzug eines Kindergartens plane, sollte er die Betroffenen vorgängig darüber informieren und eine Meinungsfindung zulassen.

Das Geschäft «Umzug Kindergarten ins Schulhaus Zelgli» wurde von der Versammlung mit Nichteintreten zurückgewiesen. Umstritten war auch der vom Gemeinderat beantragte «Umzug der Gemeindeverwaltung und der Baukommission in die Raiffeisenbank». Die Mehrheit der Versammlung stimmte den Mehrkosten aber zu und machte den Weg frei für den Umzug aus den jetzigen «Kellerräumen, in denen die Arbeitssituation menschenunwürdig ist», wie der Gemeinderat zu bedenken gab. Allerdings stimmte die Mehrheit dem Antrag aus der Versammlung zu, der Mietvertrag für die Räumlichkeiten im Bankgebäude soll vorerst für nur ein Jahr gelten anstatt für fünf Jahre. Sollte die Hauseigentümerin bei den Nachverhandlungen auf die verkürzte Kündigungsfrist nicht eingehen wollen, müsste der Gemeinderat das Geschäft wieder vor die Gemeindeversammlung bringen, hiess es.

Müller wird Gemeindepräsident

Trotz Kritik am Donnerstag wurde Thomas Müller, der im Mai nach der Demission von Philippe Weber ad interim die Gemeindeführung übernommen hat, am Sonntag an der Urne zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt mit 155 Stimmen. Sein Konkurrent Patrick Watermann kam auf 144 Stimmen. Er ist somit nicht im Gemeinderat.

Im zweiten Wahlgang hatten 64 Seewener leer eingeworfen, vermeldete das Wahlbüro.

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