Hofstetten-Flühner des Jahres gewählt

Der etwas andere Gemeindeapéro bescherte der Kulturwerkstatt den begehrten Hofstetten-Flüh-Award und der Bevölkerung unheimlich gute Sagen.

Apéro auf dem Schulhausplatz: Der Neujahrsapéro der Gemeinde Hofstetten-Flüh. Foto: Roland Bürki
Apéro auf dem Schulhausplatz: Der Neujahrsapéro der Gemeinde Hofstetten-Flüh. Foto: Roland Bürki

Neujahrsapéros hatten dieser Tage Hochkonjunktur. Überall waren sie anzutreffen, die Damen und Herren mit dem Glas in der rechten und dem widerborstigen Häppchen in der linken Hand. Die Gemeinde Hofstetten-Flüh machte da mit dem dampfenden Kochkessel auf dem Schulhausplatz in Flüh eine Ausnahme. «Risotto ai Funghi?», wollte es ein Einwohner genau wissen. «No, senza funghi, risotto per tutti», beschied ihm Felix Schenker, der zusammen mit Barbara Küry die perfekte Unterlage für den feinen «Chateau de Landskron» aus Flüh anrichtete. Das Mineralwasser komme aber aus Hofstetten, versicherte Kurt Schwyzer, Präsident der organisierenden Kommission für Kultur, Jugend und Sport, in seiner launigen Begrüssung.
Einwohner des Jahres gekürt

Ungewöhnlich am Apéro der Gemeinde ist auch die alljährliche Verleihung des Titels «Der/die Hofstetten-Flühner/in des Jahres», eines begehrten kommunalen Awards. Die Spannung, wer es diesmal schaffen würde, steigerte sich nach den guten Wünschen von Gemeindepräsidentin Deborah Fischer für ein «glückliches Miteinander in beiden Ortsteilen» spürbar.

Angesichts der kalten Hände und Füsse liess Fischer die Katze schnell einmal aus dem Sack und hievte die Kulturwerkstatt Hofstetten-Flüh aufs imaginäre Podest. «Sie leisten eine ganz fantastische Arbeit», attestierte die Gemeindepräsidentin der Restauratorin Helga Baumeister. Sie nahm stellvertretend für alle Mitglieder des Vereins Kultur und Geschichte sichtlich erfreut und dankbar für die Anerkennung die Urkunde «Hofstetten-Flühner 2012» entgegen.

Fischer meinte nach einem dicken Lob für die Riesenarbeit rund um Restaurierung und Verwaltung von Gegenständen sowie für die Gestaltung von bemerkenswerten Ausstellungen: «Hier bezahlt man sogar noch einen Jahresbeitrag fürs Mitarbeiten.»

Noch mehr Kultur, und zwar lokale, servierte Felix Schenker mit seinen Sagen und Legenden rund um Hofstetten-Flüh. Fast unheimlich, wie Schenker im Solothurner Dialekt Spannung bis zu einzelnen Höhepunkten aufzubauen wusste, sodass es der grossen Gästeschar kalt den Rücken runter lief. Um dann gleich wieder eine neue Sage oder Legende anzuhängen. Etwa vom «Fröllein» im weissen Gewand, begleitet von Musik, vom Hund mit den glühenden Augen, vom bösen Drachen im Loch oder von den Riesenkindern in der Chälengrabenschlucht. Erstaunlich war, wie solche Geschichten aus der Gegend auch heute noch moderne, aufgeklärte Menschen faszinieren können.

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