Fast nichts geht mehr

Die Grenzen zu unseren Nachbarländern sind wegen der Corona-Pandemie weitgehend geschlossen. Im Wochenblatt-Gebiet sind nur noch zwei Übergänge nach Frankreich passierbar.

<em>Gesperrt, fermé: </em>Die Barrikaden der Grenzwache haben – abgesehen von der eindeutigen Vorschrift – auch eine eigentümliche und ungewohnte Ästhetik. Das Verbotsschild wirkt wie eine stilisierte Sonnenkorona, von der das Virus seinen Namen erhalten hat. Foto: Edmondo Savoldelli

<em>Gesperrt, fermé: </em>Die Barrikaden der Grenzwache haben – abgesehen von der eindeutigen Vorschrift – auch eine eigentümliche und ungewohnte Ästhetik. Das Verbotsschild wirkt wie eine stilisierte Sonnenkorona, von der das Virus seinen Namen erhalten hat. Foto: Edmondo Savoldelli

<em>Gesperrt: </em>Von Flüh Richtung Leymen.<em/>

<em>Gesperrt: </em>Von Flüh Richtung Leymen.<em/>

Ein Einkaufsbummel in Mulhouse? Einen nahen Verwandten oder Freunde gleich hinter der Grenze besuchen? Ein vorösterlicher Besuch des Isenheimer Altars in Colmar? Essen gehen wie Gott in Frankreich? Das alles und vieles mehr ist zurzeit nicht mehr möglich. Die Grenzen zu Frankreich sind seit dem 17. März für das ganze Wochenblatt-Gebiet geschlossen. Einzig die Übergänge in Kleinlützel und bei der Roggenburger Neumühle sind noch passierbar. Doch dazu braucht es in beide Richtungen einen triftigen Grund und vor allem eine Bescheinigung eines Arbeitgebers, eines Arztes oder einer Behörde.

Wer als Grenzgänger aus dem Elsass täglich ins Laufental oder ins Schwarzbubenland fährt, muss zum Teil weite Umwege in Kauf nehmen. Die Strassensperren sind durch die Schweizer Zollbehörde errichtet worden. Französische Grenzbeamte sind kaum zu sehen. Dafür ist in Frankreich die Bewegungsfreiheit enorm eingeschränkt. Jeder Franzose, jede Französin muss ein Dokument bei sich führen, das den Grund des Aufenthaltes ausserhalb der Wohnung angibt.

Im Frühsommer vorbei?

So weit sind wir in der Schweiz zum Glück noch nicht. Noch können wir unter Einhaltung der Vorgaben des Bundes uns draussen bewegen, arbeiten gehen, einkaufen oder uns fit halten.

Wie lange dieser Zustand andauern wird, weiss noch niemand genau, auch wenn der in den Medien omnipräsente Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine unbestimmte Prognose für Frühsommer abgegeben hat. Und niemand weiss, ob er oder seine Angehörigen und Freunde Betroffene der Pandemie sein werden. Bis wir mehr wissen (und auch danach), tun wir gut daran, ein Gleichgewicht zu suchen zwischen der täglichen Information über die Medien und dem, was wir an Positivem in dieser Zeit erleben. Ein reiner Himmel ohne Kondensstreifen, die Ruhe am Wohnort, das drängende Spriessen des Frühlings, die erfreulichen Nachrichten über die Genesung von Luft und Gewässern. All diese Eindrücke lassen uns die Zeit des Auf-Distanz-Gehens oder des Eingeengtseins besser ertragen. Vergessen wir dabei aber nicht diejenigen, die am Coronavirus gefährlich erkrankt oder gar gestorben sind, und auch nicht jene, die trotz einer latenten Gefährdung unsere Wirtschaft und unser Gesundheitswesen am Laufen halten. Bis wir zur Normalität zurückfinden, kann es noch lange dauern. Ob wohl unsere Jugend in zweieinhalb Wochen wieder zur Schule gehen kann?

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