«Die gute Zusammenarbeit und die Verlässlichkeit stehen im Vordergrund»

In Hofstetten-Flüh streitet man sich ums Präsidium. Gemeindepräsident Felix Schenker kommt im Gespräch mit dem Wobla zum Schluss, dass die Zusammenarbeit in der Gemeinde bisher gut funktionierte.

Will am 26. September 2021 wiedergewählt werden: Felix Schenker, Gemeindepräsident von Hofstetten-Flüh. Foto: zvg
Will am 26. September 2021 wiedergewählt werden: Felix Schenker, Gemeindepräsident von Hofstetten-Flüh. Foto: zvg

Wochenblatt: Was konnte der Gemeinderat in den letzten vier Jahren unter Ihrer Leitung erreichen?

Felix Schenker: Am meisten freut mich, dass wir viele Prozesse optimieren und Projekte weiterbringen konnten. Auf gutem Weg ist die Ortsplanrevision, die der Gemeinderat und die Verwaltung in vorbildlicher Weise bereits ins Vorprüfungs- und Mitwirkungsverfahren schickten. Weiter ist auch die Neugestaltung des Areals «Altes Schulhaus» in Hofstetten in eine entscheidende Phase gelangt — bald steht dem Souverän ein juriertes Projekt zur Verfügung, das viele Interessen abdecken kann. Des weiteren haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Bau des Werkhofs in Flüh zugestimmt und dies anlässlich einer eindrücklichen aber für uns absolut ungewöhnlichen Urnenabstimmung im Januar dieses Jahres.

 

Wie beurteilen Sie die aktuellen Strukturen?

Ich konnte intakte Strukturen übernehmen, jedoch waren Anpassungen erforderlich. Es stellt sich immer wieder die Frage nach mehr Professionalisierung. Beispielsweise kann unsere Bauverwaltung auch im Bereich der öffentlichen Bauten die Verantwortung übernehmen. Weiter steht die Zusammenführung der Kommission für Umwelt und Energie mit der Werkkommission an. Diese neue Behörde arbeitet an zukunftsweisenden Lösungen und kann so innovativ die Interessen der Bevölkerung vertreten — innovativ hinsichtlich einer ökologischen Vorgehensweise, die Wirtschaftlichkeit mit Nachhaltigkeit in Einklang bringt und damit eine optimale Perspektive ermöglicht. Eine wichtige Aufgabe übernehmen auch temporäre Arbeitsgruppen. Sie sind vorberatende Gremien und mit kompetenten Vertreterinnen und Vertretern der Bevölkerung besetzt, auf deren Empfehlung der Gemeinderat die Weichen stellen kann. Dadurch werden mannigfaltige Themenkreise und Interessen berücksichtigt. Die kürzlich ins Leben gerufene Arbeitsgruppe Digitalisierung beispielsweise befasst sich mit den Arbeitsprozessen der Gemeindeverwaltung und mit all den Fragen rund um die Kommunikation mit der Bevölkerung, mit den sozialen Medien und den Möglichkeiten der Vernetzung. Seitens Verwaltungen sind viele papierlose, digitale Abläufe bereits Alltag.

 

Was hat sich bei der Verwaltung verändert und welchen Handlungsbedarf sehen Sie?

Anpassungen sind immer wieder erforderlich. In der laufenden Amtsperiode wurde die Bauverwaltung personell neu besetzt und für die Finanzverwaltung galt es, eine Nachfolgelösung zu suchen. Heute ist die Verwaltung gut aufgestellt. Die Digitalisierung bietet Chancen, die Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung effizienter zu gestalten und noch besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen. Personell ist sie mit den erforderlichen Pensen ausgestattet und weist einen grösseren Anteil an Teilzeitanstellungen auf.

 

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde?

In einer Gemeinde steht die verantwortungsbewusste Sachpolitik im Vordergrund. Die Geschäfte einer Gemeinde sind mit Sorgfalt anzugehen. Dabei gilt für mich immer, Entscheide breit abzustützen. Ich bin bestrebt, mir die unterschiedlichen Meinungen anzuhören, Betroffene miteinzubeziehen und Lösungen zu erarbeiten, die auch längerfristig Bestand haben. Unser Gemeinderat zeichnet sich dadurch aus, dass er harte Debatten führen kann, Lösungen anstrebt und agil zu Entscheiden kommt. Diese erfolgen dann meist einstimmig. Die Mitglieder unseres Gemeinderates arbeiten mit engagierten Kommissionen zusammen. Auch die Zusammenarbeit des Gemeinderates mit der Verwaltung funktioniert gut. Gegenseitige Unterstützung ist wichtig, gerade in turbulenten Zeiten stehen die gute Zusammenarbeit und die Verlässlichkeit im Vordergrund.

 

Welche Art Kommunikation pflegen Sie?

Als langjähriger Verantwortlicher im personellen Bereich habe ich viel Erfahrung in der Führung von Teams. Ich gehe offen auf alle Anliegen ein und berücksichtige gemeinsam mit den Beteiligten die verschiedenen Aspekte der oft komplexen Zusammenhänge. Nur so sind Entscheide breit abgestützt, nur so werden Hüftschüsse vermieden. Manchmal sind schnelle Entscheidungen und Durchsetzung erforderlich. Dabei gilt es immer, die demokratischen Rechte zu achten.

Welche Ziele würden Sie nach Ihrer Wiederwahl für die Gemeinde Hofstetten-Flueh setzen?

Nun ist es an der Zeit, die begonnenen Projekte im Interesse der ganzen Gemeinde zu einem Ende zu führen. Das ist meine Hauptaufgabe in den kommenden vier Jahren. Viele weitere Aufgaben stehen an. Die Talstrasse in Flüh wird durch den Kanton saniert. Hier ist es eminent wichtig, die Anliegen der Gemeinde zu platzieren und durchzusetzen. Die Sanierung der Sternenbergstrasse soll konkretisiert und ausgeführt werden. Die Schulwegsicherheit ist ein wichtiges Thema bei allen Entscheiden betreffend der Strassen und Bauten. Unsere Entscheide können sich auf eine solide Untersuchung der Lage in Hofstetten und Flüh stützen.

 

Wie erleben Sie die regionale Zusammenarbeit?

Das Wirkungsfeld ist äusserst reichhaltig. Ganz entscheidend ist die Zusammenarbeit der Präsidien des solothurnischen Leimentals. Der permanente Kontakt zu den angrenzenden Gemeinden des Kantons Baselland ist ebenso wichtig. Die Vernetzung erreicht nicht nur die ganze Nordwestschweiz, sie erfreut sich auch der Zusammenarbeit mit den Gemeinden aus dem nahen Ausland. Der Austausch ist höchst lebendig. So spielen viele Zweckverbände eine enorme Rolle. Alle täglichen Bedürfnisse sind regional gelöst. Unsere Vertreter aus Gemeinderat und Bevölkerung gestalten die Weiterentwicklung mit, indem sie in zahlreichen regionalen Gremien mitwirken. Hofstetten-Flüh darf sich als starke Gemeinde im solothurnischen Leimental behaupten.

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