Als ich ein Kind war

Mit einer unterhaltenden Geschichte wurden Kinder an der Matinee im Museum für Musikautomaten mit klassischen Klavierstücken von Robert Schumann vertraut gemacht.

Da trifft doch tatsächlich eine ahnungslose Museumsbesucherin auf den grossen Komponisten Robert Schumann. «Findet hier ein Konzert statt», fragt die Pfarrerin Franziska Eich Gradwohl in die Runde. Thomas Thüring setzt sich an den Flügel und spielt eine lüpfige Melodie des grossen Meisters. «Jawohl, das ist meine Musik», lässt sich Robert Schumann, gespielt von Dieter Wagner, vernehmen. Wer sind Sie eigentlich, bohrt Frau Pfarrerin weiter. «Ein grosser Dirigent und Musiker mit literarischer Begabung», kommt es blitzschnell von Schumann. Munter geht das Gespräch weiter, die Gäste im Musikautomatenmuseum vernehmen, dass der Musikvirtuose mit seiner Gattin Clara acht Kinder hat.

In jedem Kind liegt eine wunderbare Tiefe, ja das Kind ist ein göttlich Wesen. Das hat Schumann veranlasst, dreizehn kurze Klavierstücke als Kinderszenen zu komponieren. Allerdings erfahren wir, dass seine Kinder damals noch nicht auf der Welt waren. Neun Jahre hat Schumann warten müssen, bis er endlich seine geliebte Clara heiraten durfte. «Glückes genug» spielt darauf der gewandte Pianist. Eine wohlklingende Melodie, die richtig zu Herzen geht.

Schumann fordert die Kinder auf, mit ihm Melodien zu komponieren. Er setzt sich an den Flügel, ein Dutzend Kinder schauen ihm über die Schulter. Er greift in die Tasten und schreibt die Töne auf ein Notenblatt. Zwei Kinder dürfen ebenfalls mitspielen und hier die ersten Musikerfahrungen sammeln. Mit «Träumerei» gibt der Pianist ein weiteres Stück aus dem 13-teiligen Zyklus zum Besten. Die Kinder hören artig zu, sie sind von der Geschichte und der Musik fasziniert.

Die Besucherin Franziska Eich reitet auf einem Steckenpferd durch die Reihen und fragt die Kinder nach ihren Hobbys. Kochen, Spielen, Tschutten kommt es spontan von den Kleinen, derweil sie sich das Stück «Ritter vom Steckenpferd» anhören. «Meine Frau Clara komponiert auch, ich habe drei Lieder heimlich in eine Komposition eingebaut», erzählt verschmitzt der grosse Meister. Genug der Worte, die Kinder haben viele neue Eindrücke verarbeitet. «Kind im Einschlummern» ertönt lieblich vom Flügel, die Gäste applaudieren lebhaft über die gelungene Art, den Kindern klassische Musik näher zu bringen. Thomas Brunnschweiler von der Gesellschaft des Museums für Musikautomaten dankt der hochkarätigen Besetzung für die Kindermatinee.

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