Weitere Runde im Buechloch
Am Montag hat die Gemeinde über den Quartierplan Buch-Hain 2 informiert. Das öffentliche Mitwirkungsverfahren läuft bis Ende Mai.
Es gibt wohl keine Waldlichtung, die in Reinach so bekannt ist, so viel zu reden gab, wie das Buechloch. Am Montagabend haben Gemeinderat, die Fagus Immobilien AG als Bauherrin und Degelo Architekten die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um über das dort geplante Bauvorhaben Buch-Hain 2 zu informieren. Im März 2021 hatten die Reinacherinnen und Reinacher das letzte geplante Bauobjekt an diesem Ort – die erste Quartierplanung Buch-Hain – an der Urne verworfen. «Der Besitzer der Parzellen wünschte darauf einen Quartierplan im vereinfachten Verfahren. Bei diesem entscheidet der Gemeinderat abschliessend, ein Referendum sei nicht möglich. Wir haben rechtliche Abklärungen beim Kanton eingeholt», sagte Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP) am Montag. In Konsequenz liess die Exekutive unter anderem eine Neuinventarisierung durchführen, geologische Untersuchungen wurden gemacht. Im Vergleich zu den vorigen Bauprojekten an diesem Ort kommt das neue Vorhaben kleiner daher, lässt der Natur mit ausgewiesenen Schutzzonen und Vernetzungskorridoren mehr Raum und zeichnet sich durch eine Gebäudehöhe von maximal 13 Metern aus – beim letzten Bauvorhaben waren es 17,5 Meter.
Möglichkeiten im vereinfachten Verfahren sind eingeschränkt
Im Buechloch steckt der Wurm drin: Schon im Jahr 2014 wurde der Quartierplan Buchloch-Park – von einem Hochhaus im Wald war die Rede – abgeschmettert. Dass an diesem Ort gebaut wird, war aber auch den jeweiligen Gegnerinnen und Gegnern der Baupläne klar, denn das unmittelbar neben einem Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung gelegene Areal wurde 1951 verkauft und als Bauland eingezont. Ein Versuch in den 1980er-Jahren, das Land wieder in Gemeindebesitz zu bringen, scheiterte – an der Urne. Weil ein ordentliches Quartierplanverfahren an der Stimmbevölkerung scheiterte, kommt entsprechend dem Zonenreglement Siedlung das «vereinfachte Quartierplanverfahren» zum Zug. Die Gegner der bisherigen Überbauungspläne versprachen sich viel vom vereinfachten Verfahren: So etwa dürfen «die Bauten nur ein Geschoss höher werden als in der umliegenden Wohnzone», sagte Einwohnerrätin Katrin Joos-Reimer (Grüne) vom Referendumskomitee 2021. «Im vereinfachten Quartierplanverfahren sind die Möglichkeiten der Bauherrschaft deutlich eingeschränkt», sagte Katrin Bauer, Leiterin Raumplanung bei der Gemeinde Reinach, nun am Montag.
Regierungsrat hat das letzte Wort
Abgesehen von einer Redimensionierung der Bausubstanz und einer Erweiterung der Naturschutzzonen kommt Buch-Hain 2 ähnlich daher wie sein Vorgänger – wieder sind fünf ovale Bauten in drei verschiedenen Grössen geplant, wieder gleicht sich die Aussenstruktur mit ihrer Holzfassade dem umliegenden Wald an. Thema waren am Montag unter anderem der zu erwartende Mehrverkehr und die Frage um den Lauf des Hangwassers.
Die Bevölkerung hat bis zum 29. Mai Zeit, Vorschläge und Einwände in schriftlicher Form einzuzeichnen. Im Falle von Einsprachen entscheidet der Regierungsrat.