Para-Agility: Freude am Hundesport trotz Handicap

Im Gewerbegebiet Kägen können Menschen mit einer Gehbehinderung Hundesport treiben. Der Verein Teamspirit Para-Agility Basel macht es möglich.

Perfekte Teamarbeit: In rasantem Tempo werden die Hunde durch den Agility-Parcours geführt.   Foto: ZVG
Perfekte Teamarbeit: In rasantem Tempo werden die Hunde durch den Agility-Parcours geführt. Foto: ZVG

Michael Omlin wohnt in Reinach, leidet seit einigen Jahren an Multipler Sklerose und betreibt in seiner Freizeit Hundesport. Weil der Reinacher nach dem Ausbruch seiner Erkrankung nicht mehr bei einem konventionellen Hundesport-Club mitmachen konnte, hat sich seine Lebensgefährtin auf die Suche nach einem alternativen Angebot für ihren Mann gemacht – und wurde prompt in Reinach fündig: Im Gewerbegebiet Kägen befinden sich nämlich die Trainingsräumlichkeiten des Vereins Teamspirit Para-Agility Basel. Dort können Menschen mit einer Gehbehinderung dem Hundesport frönen.


Hund durch Hindernisse führen

Bei Agility, wie die Sportart für Menschen ohne körperliche Beeinträchtigung heisst, muss der Hund unter Führung des Menschen einen aus mehreren Hindernissen bestehenden Parcours durchlaufen, wobei der Mensch den Hund oder die Hindernisse nicht berühren darf. Dabei muss der Hund Tunnels durchqueren, Sprunghindernisse überwinden oder Slaloms durchlaufen. Bei Para-Agility kommen gewisse Besonderheiten hinzu: «Etwa die Beschaffenheit des Bodens oder die Rollstuhl-Zugänglichkeit des Trainingsraumes spielen eine Rolle», sagt Präsident des Vereins, Dominik Bättig.


Acht Teams trainieren zurzeit in Reinach und werden dabei von zwei professionellen Trainerinnen, Ursi Stöckli und Katja Wieland, gecoacht. Die sporttechnischen Herausforderungen sind bei Para-Agility dieselben wie bei Agility: «Besonders wichtig ist das Zusammenspiel von Hund und Mensch», sagt Trainerin Wieland. Dabei muss der Hundeführer besonders auf seine Körpersprache achten, denn nur so weiss der Hund, was zu tun ist. Meistens dauert das Training eine Stunde: «Die Konzentration des Hundes nimmt während des Trainings langsam ab. Wichtig ist es deshalb, den Hund stets mit Goodies zu belohnen», erklärt Bättig.


Weltmeistertitel

«Die meisten von uns haben eine Gehbehinderung. Aber auch Menschen mit einer leichten Sehbeeinträchtigung können bei uns mitmachen», so Bättig. Zwei Teams – je ein Hund und ein Mensch – haben bereits an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Anno 2010 gab es gar einen Weltmeistertitel. Und auch bei nationalen Wettkämpfen haben diese beiden Teams häufig erste Plätze belegt. Altersmässig ist der Verein durchmischt, sogar ein aufgestellter Junge mit Beinprothese nimmt zusammen mit seinem kleinen und etwas vorwitzigen Hund jeweils am Training teil. Da der Sport hohe Anforderungen an Konzentration und Ausdrucksfähigkeit stelle, sei die Teilnahme für Personen mit kognitiver Beeinträchtigung nur begrenzt möglich.

Seit bereits zehn Jahren gibt es den Verein in der Region: «Zuvor musste man mit den Hunden von Basel nach Bern reisen, um seinem Hobby nachzugehen. Dort trainiert der Para-Agility Club Schweiz.» Da aber einige Leute aus der Region Basel dabei waren, hat man beschlossen, einen eigenen Verein in Basel zu gründen. Heute hat der Verein Teamspirit Para-Agility rund 120 Mitglieder.
<link http: www.teamspirit-basel.ch>www.teamspirit-basel.ch

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