Dreimal mehr Hasen dank «Hopp Hase»
Das Projekt «Hopp Hase» hat Massnahmen entdeckt, um die Langohrbestände auf den Feldern zwischen Reinach und Aesch zu erhöhen. Der Verein hat sein Ziel somit erreicht und löst sich nun auf.
Die Hasenpopulation auf dem Feld zwischen Reinach und Aesch in der Nähe des Neuhofs hat sich in den letzten Jahren verdreifacht. Mittlerweile hoppeln in dieser Gegend wieder mehr als zehn Tiere pro Quadratkilometer über die Felder. Grund für diesen Zuwachs ist das zehnjährige Projekt «Hopp Hase», das auf dem Gebiet des Reinacher Landwirts Christian Schürch und anderswo erforscht hat, wie sich der Hasenbestand auf den Feldern auf ein gesundes Mass erhöhen lässt. «Wir haben Massnahmen gefunden, um die Bestände wieder zu erhöhen und die Tiere zu schützen», sagt «Hopp Hase»-Geschäftsführer Darius Weber. Die Vorschläge seien nun bei den betroffenen Stellen in Kanton und Bund deponiert. «Einige Kantone zeigten bereits Interesse, die Förderung der Hasenbestände zu unterstützen.» Damit ist der Verein an seinem Ziel angelangt und wird sich noch in diesem Frühling auflösen. «Wir hoffen, dass unsere Massnahmen Anklang finden und auf Bundesebene geregelt werden», so Weber. Für Kummer sorgte im vergangenen Jahr noch das geplante, aber nun definitiv abgesagte Schwingfest auf diesem Territorium: «Das wäre für unser Projekt aber auch die Biodiversität insgesamt katastrophal gewesen.»
Brachen als Inseln
Während der vergangenen zehn Jahre hat «Hopp Hase» das Schicksal der Feldhasen erforscht. Besonders Jungtiere haben es schwer: In den ersten Wochen liegen sie im Gras und warten darauf, dass sie gross genug sind. Die Jungtiere sind dann nicht nur eine leichte Beute für Raubtiere, sondern werden von Landmaschinen entweder überfahren oder geschreddert. So hat man in Zusammenarbeit mit einer Bäuerin bei Laufen ausprobiert, was passiert, wenn die Felder seltener gemäht werden und den Hasen somit genug Zeit bliebe, die ersten Wochen zu überleben: «Wir haben das sieben Jahre auf grosser Fläche getestet, doch der Hasenbestand konnte nicht erhöht werden.»
So habe man verschiedene Theorien geprüft und wieder auf Eis gelegt. Als erfolgreicher hat sich das Anlegen von Brachen erwiesen. Eine Brache ist ein Stück Land, das mit Wildpflanzen besät und dann während sechs bis acht Jahren in Ruhe gelassen wird. Bisher wurden Brachen aber vor allem entlang des Feldrandes und somit auch entlang von Wanderwegen gelegt: «Diese Randsituation war nicht ideal, weil die Brachen dann von vielen Raubtieren – insbesondere Hunden – nach Fressbarem abgesucht werden. So kam man auf die Idee, Branchen nicht an den Rändern, sondern mitten im Feld als Inseln zu gestalten», berichtet Weber. Damit wären die Brachen weniger leicht für Unerwünschte zugänglich und für die Hasen sicherer. «Nachdem wir diese Idee umgesetzt haben, begann der Hasenbestand anzusteigen.» Bauern werden finanziell entschädigt, wenn sie von sich aus solche Brachen anlegen.
Weniger dicht säen
Eine weitere Massnahme hat sich als erfolgreich erwiesen: Wenn das Getreide weniger dicht gesät wird, bietet es für die Hasen einen sicheren Unterschlupf. «Wird es wie bis anhin gesät, ist es zu dicht und für die Hasen ab Mitte April, also in der guten Zeit, nicht zugänglich», so Weber. Bauern aus dem Kanton Solothurn hätten diese Methode im Rahmen des Projektes geprüft: «Auch dort konnten die Hasenbestände erhöht werden», so Weber.