Trotz Digitalisierung: «Ein Buch zu lesen, ist immer noch etwas wert»
Eva Eusebio-Balmer und Daniel Stark sind am Sonntag in den Schulrat gewählt worden. Das Wochenblatt hat mit ihnen gesprochen.
Mit dem vergangenen Wahlsonntag sind Eva Eusebio-Balmer (CVP) mit 2414 und Daniel Stark (FDP) mit 2659 Stimmen in den Schulrat gewählt worden. Sie lösen damit FDP-Mann Gaudenz von Capeller, der in den Einwohnerrat gewechselt hat, und Sabrina Waller von der SVP ab. Die neuen Gesichter bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen und damit einen jeweils anderen Fokus ins Gremium mit: «Ich bin in Reinach aufgewachsen, habe hier die Schule besucht. Deshalb kenne ich viele Lehrpersonen», sagt die Mutter zweier Töchter, die in Reinach schon lange politisch aktiv ist: «Über die Betriebskommission des Jugendhauses Palais Noir bin ich in die Politik reingerutscht», erzählt sie. Von 2009 bis 2015 politisierte sie für ihre Partei im Einwohnerrat, legte ihr Amt jedoch aus gesundheitlichen Gründen nieder. Losgelassen hat sie die Politik nie, weshalb sie ihr neues Amt mit Elan anpacken will: «Die Bildung unserer Kinder muss sich immer den Veränderungen der Zeit anpassen.» Eusebio-Balmer sieht Entwicklungen im Schulsystem auch kritisch: «Der Fokus liegt sehr stark auf Förderung, was aber leicht in eine Überforderung kippen kann.» Die Schule solle ein Ort sein, an dem Kinder ihre Persönlichkeit entwickeln und entfalten können. Eusebio
ist zudem als Vertreterin des Quartiers in der Wettbewerbskommission für den Neubau Schulhaus Surbaum. Bis Ende Jahr sollte der Wettbewerb für den Neubau abgeschlossen sein, danach beginnt das politische Prozedere.
Analog oder digital?
Daniel Stark ist in Reinach ein politisch unbeschriebenes Blatt. Dafür bringt er sehr viel Erfahrung aus dem Bereich «agiler Führung», Bildung und Digitalisierung mit: «Ich bin Partner in einem grossen Architekturbüro in Basel und habe dort die Zuständigkeiten Personal und Digitalisierung. Ein grosses Thema.» Weiter ist Stark in ein Projekt der Pro Senectute beider Basel involviert: «Es ist ein generationenübergreifendes Angebot, bei dem junge ältere Menschen im Umgang mit digitaler Technologie unterstützen.» Der FDP-Mann ist selber Lehrperson an der Gewerbeschule Liestal und kommt dort viel mit multimedialen Themen in Berührung: «Viele junge Menschen wissen zwar, wie man Youtube bedient, aber dann hört es auf», sagt Stark.
Politisch ist es ihm wichtig, vermehrt auf Eigenverantwortung zu setzen: «Das kann man bereits in jungen Jahren in den Alltag und in der Schule einbauen.» Seit vier Jahren wohnt er mit seiner Frau und drei Kindern in Reinach: Obwohl die Digitalisierung allgegenwärtig ist, meint Stark dazu: «Gerade in der Bildung unserer Kinder braucht es beides, eine gesunde Mischung aus analog und digital. Ein Buch zu lesen, ist immer noch etwas wert.»