Strassenlampen sollen mit LED heller und flexibler werden

Die Gemeinde Münchenstein testet in der Lärchenstrasse und im Steinweg neue LED-Strassenlampen. Diese lassen sich besser steuern und sinken den Energieverbrauch.

Münchensteins Strassenlampen: Sie sollen nach und nach mit LED-Leuchtmitteln ausgerüstet werden.  ZVG
Münchensteins Strassenlampen: Sie sollen nach und nach mit LED-Leuchtmitteln ausgerüstet werden. ZVG

Tobias Gfeller

Seit Jahren wird in den Baselbieter Gemeinden über Strassenlampen mit modernsten LED-Leuchtkörpern diskutiert. Die Technik dazu war aber lange nicht genügend ausgereift, sodass viele Gemeinden mit der Aufrüstung zuwarteten. Jetzt scheint in Münchenstein die Zeit gekommen, erste Strassenlampen mit LED auszurüsten. Zwischen Gruben- und Fichtenwaldstrasse leuchten in der Lärchenstrasse ab Ende nächster Woche sieben Strassenlampen mit LED-Technik. Auch im Steinweg im Bereich Gruthweg bis Münchstrasse werden von der EBM Ende Januar in den bestehenden Strassenlampen die Leuchtkörper ausgewechselt. «Es existieren erst wenige Tests für LED-Licht im öffentlichen Raum», sagt Münchensteins Bauverwalter Gilbert Davet. Dies soll sich nun ändern. «Es ist noch nicht klar, wie die Leuchtkörper auf die Kälte reagieren oder ob die Beleuchtung das hergibt, was wir uns wünschen.»

«Besser als Energiesparlampen»

Klar ist nur, die LED-Technik hat viele Vorteile. Die Beleuchtung lässt sich sowohl zeitlich wie auch in der Helligkeit genau steuern – und dies für jede Lampe separat. So können einzelne Strassenabschnitte unterschiedlich stark beleuchtet werden. «Wir könnten dann am Wochenende abends die Lampen länger und stärker brennen lassen», so Davet. Diese Flexibilität bringe zusätzliche Energieersparnisse mit. Doch auch sonst verbrauchen die LED-Lampen weniger Strom als die herkömmlichen Quecksilberleuchten. «Sie sind sogar noch sparsamer als die Energiesparlampen.» Die Lichtstärke solle trotzdem höher sein.

Auch für die Tierwelt ist die LED-Technik von Vorteil. Peter Wick, beim Departement Tiefbau zuständig für die öffentliche Beleuchtung, weiss um die Insekten-Todesfalle Strassenlampen. «Millionen und Milliarden Insekten werden von Strassenlampen angezogen und sterben daran. Die LED-Leuchten ziehen aufgrund anderer Wellenlängen die Tiere nicht mehr an.»
Die ganzen Vorteile haben auch ihren Preis. Eine Leuchte, die in die bestehenden Strassenlampen eingesetzt werden, kostet bis zu 600 Franken. Würde Münchenstein mit seinen insgesamt 800 Huberleuchten, 450 Peitschenkandelabern und 265 Weg- und Quartierbeleuchtungen alle Lampen auf Gemeindegebiet mit LED-Technik ausstatten, käme dies ohne Montage auf rund eine Million Franken.

Dass sich solche Investitionen neben der Vorbildfunktion Münchensteins als Energiestadt auch finanziell lohnen sollten, dessen ist sich Bauverwalter Gilbert Davet bewusst: «Die langfristigen Einsparungen müssen mindestens den Investitionskosten entsprechen.» Rund 50 000 Stunden oder umgerechnet zwölf Jahre würden laut Peter Wick die LED-Lampen funktionieren. «Die heutigen Birnen müssen wir alle zwei bis drei Jahre auswechseln, da sie relativ schnell an Lichtstärke verlieren.»

Immer mehr innovative Produkte

Auch Münchenstein wartete mit der LED-Technik lange zu. «Es tummeln sich viele Anbieter mit schlechten Angeboten auf dem Markt. Die grossen Hersteller bringen aber immer mehr innovative Produkte», sagt Wick. Dies mache die LED-Technik auch langfristig attraktiver. Erst seit kurzem sei es möglich, dass die bestehenden Kandelaber nicht als Ganzes ersetzt werden müssen. Die Testphase ist zeitlich nicht begrenzt. Reaktionen aus der Bevölkerung sind auf der Gemeindeverwaltung erwünscht. «Vor allem das weissliche Licht wird wohl Anlass zu Diskussionen geben», sind sich Gilbert Davet und Peter Wick einig.

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