Eine erste Bühnenerfahrung
An der Aufgabe wachsen – und über sich hinaus. Diese Erfahrung machten letzte Woche die Schülerinnen und Schüler der ersten Sekundarschulklasse in Münchenstein.
Bea Asper
Nach den ersten Arbeiten am Montag kamen Zweifel auf, ob es am Ende der Projektwoche zu einer Aufführung des Musicals kommen wird», räumt Musiklehrer Matthias Levenig ein. Umso grösser war am Donnerstagabend seine Freude über die Leistung der Schüler. «Die Auftritte waren wunderbar und sehr souverän.» Die Augen der Schülerinnen und Schülern der ersten Sekundarschule Münchenstein leuchteten und ihre Gesichtszüge verrieten, dass ihre Herzen rasten vor Aufregung und Freude. «Ja die Nervosität, die war riesig», meint Levenig schmunzelnd. «Doch die Schüler haben sie in den Griff bekommen.» Es sei ihre erste Bühnenerfahrung gewesen. «Die Idee, innerhalb einer Projektwoche ein Musical zu erarbeiten, war ehrgeizig und natürlich nur umsetzbar, weil nebst den Schülern die Lehrkräfte und dieSchulleitung mit vollem Einsatz dahinterstanden», erklärt Levenig.
Nur noch die Musik im Kopf
In Gruppen erarbeiteten die Schüler Stück und Bühnenbilder. Eine kleine Eule geht auf Entdeckungsreise und lernt die verschiedenen Musikrichtungen kennen. Sie taucht ein in die Jazzwelt, schnuppert Opernluft, staunt ob der Hip-Hop-Bewegungen, rockt zu den Takten von Punk und geniesst das Feeling von Reggae. Die Schüler schlüpften in ihre Rollen, feilten an den Texten und probierten theatralisch immer mehr aus. Sie gingen in den Musikstücken auf. Selbst in den Pausen übten sie in den Schulgängen ihre Lieder. Immer wieder arbeiteten sie an ihren Texten und Tönen. Die Schüler hätten Tag für Tag enorme Fortschritte erzielt, ist Levenigs Beobachtung. Sie seien über sich hinausgewachsen und der Teamgeist sei spürbar grösser geworden. Projektwochen seien zwar Ausnahmezustand, doch sie gehörten mehr und mehr in einen Lehrplan. Ihre Wirkung sei immens.
Ein emotionales Feuerwerk
Die Schülerinnen und Schüler kosteten ihren Moment sichtlich aus. Nach dem Schlusslied «Finde deinen Beat» fielen sie sich in die Arme und sogen den tosenden Applaus auf. «Es war einfach unbeschreiblich. Wir freuten uns die ganze Woche über auf die Schule», strahlten die beiden Sängerinnen Noemi Saboz und Sina Stohler und ergänzten: «Wahrscheinlich werden wir diese Augenblicke nie vergessen.» Es war ein emotionales Feuerwerk. Die Aula war bis auf den letzten Platz besetzt und Eltern und Freunde zeigten sich überwältigt von dem, was die Kinder in kurzer Zeit erarbeitet hatten und im Scheinwerferlicht zur Aufführung brachten.