50 Jahre Alterssiedlung Loog
Mit kulinarischen Köstlichkeiten wird am Samstag das 50-Jahr-Jubiläum der Alterssiedlung Loog ge- feiert. Die Bevölkerung ist eingeladen, Einblicke in die Wohnungen zu nehmen, aber auch auf die Geschichte der Alters- siedlung zurückzuschauen.
Das Einzelzimmer gab es für 105 Franken, eine Zweierwohnung für 160 Franken. Das waren die Preise vor 50 Jahren in der neu erbauten Alterssiedlung Loog in Münchenstein. Ermöglicht haben dies «weitsichtige, engagierte Menschen, die den Gemeinnützigen Verein für Alterswohnungen Münchenstein gründeten und ein Bauprojekt mit 72 Wohnungen realisierten», erklärt Martin Schwaiger gegenüber dem «Wochenblatt». Er selber setzt sich seit Jahren für die Bewohner ein und präsidiert den Verein seit 1994. Die Stelle des Gemeindegärtners hatte ihn aus dem Zürcher Unterland nach Münchenstein gelockt. Inzwischen arbeitet er als Berufsschullehrer. Sein Dialekt und der Walliser Dialekt seiner Frau, die den Spitex-Bereich führt, sind geblieben, doch das Baselbiet sei ihre Heimat geworden, sagen beide mit einem herzlichen Lachen.
Herzlichkeit verbreiten sie auch in der Alterssiedlung Loog. «Das Leben hier ist familiär». Mit einem vielseitigen Angebot fördern sie und weitere Engagierte des Gemeinnützigen Vereins die persönlichen Begegnungen, geben Hilfestellung und verschönern den Alltag im Alter. Im Flur stehen täglich frische Eier bereit und Bauern bringen saisonales Gemüse und Obst vorbei zum Einkaufen vor der Haustür. Und natürlich gibt es regelmässig gemeinsame Essen und Spielabende. «Ein wichtiger Pfeiler des Konzepts ist auch, den Bewohnern Sicherheit zu geben», führt Martin Schwaiger aus. So wurden eine Betreuung durch Fachpersonal und ein 24-Stunden-Notfalldienst aufgebaut. Eine monatliche medizinische Kontrolle (Kreislauf-, Blutdruck- und Blutzuckeruntersuchung) runden das Angebot ab.
Einst im Keller geduscht
Welche Möglichkeiten sich in der Alterssiedlung bieten, erfahren Besucher diesen Samstag am grossen Jubiläumsfest. «50 Jahre Alterssiedlung Loog werden gefeiert mit kulinarischen Köstlichkeiten und wunderbaren Gesprächen», kündigt Martin Schwaiger an. Mit einer kleinen Ausstellung wird der Gründung und den Sanierungs- und Erweiterungsbauten der letzten Jahre gedacht. Aus den ursprünglichen Einzimmerwohnungen wurden grössere Einheiten, mit altersgerechten Badezimmern ergänzt. Die ersten Pensionäre hatten noch im Keller in Gemeinschaftsanlagen geduscht. Laufend saniert und von Gas auf Elektro umgestellt werden auch die Küchen, erklärt Schwaiger. Die Mieten bewegen sich heute zwischen 700 und 1200 Franken inklusive Nebenkosten. Wohnungsinteressenten kann er allerdings keinen raschen Einzug versprechen: «Wer auf der Liste ist, muss mit Wartezeiten von zwölf bis 36 Monaten rechnen», sagt der Präsident und gibt zu verstehen: «Fänden wir an günstiger Lage bezahlbares Land, würde der Verein bauen.»
Modell für die Zukunft
Er gehe davon aus, dass die 50-jährige Erfolgsgeschichte Loog mit günstigem Wohnraum ein Modell für die Zukunft ist: «Die schwierige Finanzierung des Lebensabends war damals treibende Kraft, denn PK und Ergänzungsleistungen gab es noch nicht. Und heute drohen neue Finanzierungslücken bei den Sozialwerken.» Bei den beiden neueren Seniorenwohnraumprojekten in Münchenstein hatte Schwaiger bei der Bedarfsanalyse mitgeholfen: «3000 Münchensteiner über 60 Jahren waren gebeten worden, einen siebenseitigen Fragenkatalog zu beantworten. 1000 gingen darauf ein. Vor 50 Jahren hatten die Vereinsmitglieder an der Loogstrasse die Baubestrebungen an die Hand genommen, nachdem auf ein Inserat in der Zeitung 75 Rückmeldungen eingegangen waren», weiss Schwaiger.
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