30 Jahre «Tanzwerkfamilie» – Eine der erfolgreichsten Stepptanzschulen
Sabine Freuler betreibt mit dem Tanzwerk Basel eine der erfolgreichsten Stepptanzschulen der Schweiz. Der soziale Aspekt steht für sie dabei im Zentrum.
«Steppen kann jeder», ist Sabine Freuler überzeugt. Die Inhaberin des Tanzwerks und Stepptanzlehrerin will die Freude an der Bewegung wecken. «Wenn man sich gerne bewegt», meint sie, dann sei Stepptanz ideal. Ihre Schülerinnen und Schüler sind zwischen 4 und 88 Jahre alt. Freuler hat ihre Laufbahn als Musik- und Bewegungslehrerin in Riehen begonnen. Nun ist die Stepptanzschule bereits 30 Jahre alt. Seit bald zehn Jahren ist sie auf dem Dreispitz beheimatet – und auch erfolgreich. Ende September wurde den Tänzerinnen und Tänzern an den Schweizer Meisterschaften in Winterthur elf Pokale überreicht. Nächste Woche geht es für 20 Personen des Tanzwerk-Teams an die Weltmeisterschaft nach Prag. Die meisten sind auch Mitglieder des «Swiss National Tap Team», das gemeinsam eine achtminütige Produktion zeigen wird.
Freuler ist stolz auf die Kinder, Juniorinnen und Junioren, die hervorragende Plätze und Meistertitel abgeräumt haben, und auch bei der Elite gewann eine ehemalige Schülerin. Doch nicht nur die Meisterschaften sind Höhepunkte, sondern auch eigene Aufführungen. So lädt das Tanzwerk am 17. November ins Don Bosco ein. Einer der Höhepunkte ist eine Uraufführung gemeinsam mit der Trommelgruppe Stickstoff. Diese neue Produktion hat Freulers Tochter Zoe Wehrmüller ins Leben gerufen. Trainiert haben die Stepptanzenden für diese Produktion neben Mutter und Tochter auch Simona Gallacchi.
Livemusik ist besser als die Konserve
«Mit Livemusik zu tanzen, ist anders als ab Konserve», meint Freuler. «Durch Stepptanzen wird der gesamte Körper aktiviert», erklärt sie und verweist darauf, dass es eine gute Körperbeherrschung benötige. «Steppen ist eine Kunstform, die Sport, Musik und Tanz verbindet.» Ist das Stück musikalisch interessant, sieht man den Ausdruck jedes Menschen, und passen dazu die Kostüme, dann wird es eins, ein Kunstwerk. Das passt auch zusammen mit SULP, Swiss Urban Ländler Passion: Mit ihnen hat das Tanzwerk ein Schweizer Programm auf die Beine gestellt, das auch schon im Fernsehen gezeigt wurde.
Kinder ab 4 Jahren können mitmachen. Ihnen werden mit Geschichten spielerisch erste Schritte beigebracht. Wenn sie älter werden, geht es hin zu komplexeren Schritten. «Es kommen mehr Töne dazu», erklärt sie und sucht in ihrem Kästchen zwei Steppschuhe heraus. Sie zieht sie an und erläutert: «Durch die Gewichtsverlagerung von einem Bein auf das andere erzeuge ich Töne.» Das geht ganz einfach. Wechselt sie gleichzeitig noch von den Fersen auf die Ballen, kann sie mehrfach Töne erzeugen. So werden immer mehr und ausgeklügelte Tonfolgen entwickelt.
Der soziale Aspekt steht im Vordergrund
Um Stepptanz zu betreiben, braucht es lediglich ein paar Schuhe. «Und ein Brett zu Hause, damit geübt werden kann.» Im Tanzwerk wurde ein spezieller Boden verbaut von einem Schreiner mit Erfahrung für Tanzböden. Freuler steht auf und hüpft, um zu demonstrieren, wie weich der Boden ist. Er federt mit. Dazu ist er aus richtigem Holz, damit die Steppschuhe gut darauf klingen.
Freuler sieht ihre Hauptaufgabe darin, Kinder und Jugendliche zu fördern. So organisiert sie zusammen mit dem Förderverein des Tanzwerks Stepptanzlager. Die Kleineren erhalten Götti und Gotten, eine Beziehung, die auch durch das Jahr hält. Die Jüngeren profitierten von den Älteren und umgekehrt. Der Zusammenhalt werde gefördert, wenn Jugendliche gemeinsame Projekte verfolgen können. Nicht umsonst spricht sie von der «Tanzwerkfamilie».
Wer nun auch gerne einmal Freude an der Bewegung haben möchte, darf am Tanztag Dreispitz einfach hereinspazieren und erste Schritte versuchen. Es gibt verschiedene Tanzarten zu entdecken.