Mit der Klarinette nach Uganda

Der 19-jährige Arlesheimer Thomas Jäschke reist für ein Jahr nach Uganda, um dort Kinder und Jugendliche in Musik zu unterrichten.

Am 13. September geht es los: Eine gewisse Nervosität, aber auch Vorfreude machen sich breit. Foto: Tobias Gfeller
Am 13. September geht es los: Eine gewisse Nervosität, aber auch Vorfreude machen sich breit. Foto: Tobias Gfeller

Eine gewisse Nervosität ist Thomas Jäschke anzumerken. «Ein Jahr ist schon eine lange Zeit. Jetzt heisst es dann bald Abschied nehmen.» Am 13. September geht es für den 19-Jährigen los. Mit im Gepäck hat er unter anderem seine Klarinette, die in seinem Leben stets eine besondere Rolle eingenommen hat. Während Jahren spielte er in der Musikschule Arlesheim und wurde aufgrund seines Talents speziell gefördert. Nun möchte er das Erlernte Kindern und Jugendlichen in Uganda weitergeben. Das Land in Ostafrika ist landschaftlich bekannt für den Viktoriasee und seine schneebedeckten Berggipfel. So sehr Thomas Jäschke während seines Aufenthalts in das Land und dessen Kultur eintauchen möchte, sein Augenmerk gehört dem Musikunterricht. «Ich bin überzeugt, dass Musik gerade bei Kindern und Jugendlichen viel ­bewirken kann, das weit über das Musikalische hinaus geht.» Mit der Musik würden sprachliche und kognitive Fähigkeiten sowie die Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit verbessert.

Selber Geld sammeln

Thomas Jäschke ist sich vollends bewusst, dass der Musikunterricht in Uganda nicht viel mit seinen Erfahrungen von der Musikschule Arlesheim gemein hat. Das spiele aber auch keine Rolle. «Es geht darum, die Situation zu nehmen, so wie sie ist, und das Beste daraus zu machen.» Das heisst, meint der baldige Musiklehrer, dass auch mal nur sieben Instrumente für 20 Kinder zur Verfügung stehen. Viele der Instrumente in der dortigen Musikschule kommen von Spenden aus Deutschland.

Thomas Jäschke geht für die Freunde der Erziehungskunst nach Uganda. Der 1971 gegründete gemeinnützige Verein, der gemäss der Philosophie der Steiner-Pädagogik arbeitet, wird vom deutschen Staat in der Freiwilligenarbeit unterstützt. Jäschkes Teilnahme ist nur möglich, weil er neben der Schweizer auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Doch das Prinzip der Freiwilligeneinsätze für die Freunde der Erziehungskunst ist es eben auch, dass die Freiwilligen selber Geld für ihren Aufenthalt sammeln. Das Ziel sind 3600 Euro. Bis anhin hat Thomas Jäschke gut 800 zusammen. «Ich habe also noch viel zu tun», meint der 19-Jährige schmunzelnd. Wer den engagierten Arlesheimer unterstützen möchte, kann mit ihm persönlich Kontakt aufnehmen oder seine Website ­besuchen.

Die Musikschule, in der Thomas Jäschke neben Klarinette auch Cello unterrichten wird, wurde von einem lokalen Studenten gegründet. Sein Ziel war es von Beginn weg, dass das Finanzielle bei der Teilnahme am Unterricht keine Rolle spielen darf. Thomas Jäschke sagt diese Philosophie zu. «Dass Musikunterricht für jedes Kind zugänglich ist, halte ich für enorm wichtig.»

Bereit zum Tanzen

Neben der Nervosität ist beim frisch gebackenen Maturanden auch eine geballte Ladung Vorfreude spürbar. Während eines Jahres in Land und Leute einzutauchen, das lokale Leben auch selber zu leben und seine eigenen Erfahrungen weiterzugeben, dafür verzichtet er gerne auf die für ihn bekannten Lebensumstände in der Schweiz und nimmt die lokalen Qualitäten so hin, wie sie sind. Während seines Aufenthalts wohnt er bei einer Gastfamilie und hat auch das Ziel, die lokale Sprache «Luganda», die neben der Amtssprache Englisch gesprochen wird, zu lernen.

Uganda war einst eine Kolonie von England, ist noch immer Teil des Commonwealth und christlich geprägt. In den Gottesdiensten spiele Musik immer eine wichtige Rolle. Und wenn Uganderinnen und Ugander musizieren, tanzen sie auch oft. Auch dafür ist Thomas Jäschke gewappnet.

Informationen: www.freiwilligendienst-thomas-jaeschke.weebly.com

Kontakt: thomas.jaeschke@sunrise.ch / Tel. 0041 76 459 36 24

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