Künstlerinnen in der Trotte: Alle AchtUng!
Die noch bis zum 9. Februar dauernde Ausstellung «AchtArt», in der acht Arlesheimer Künstlerinnen ihre Werke zeigen, ist eine der gelungensten Triennalen, die in der Trotte bisher stattgefunden haben.
Thomas Brunnschweiler
Es ist nicht zuletzt dem Basler Galeristen Franz Mäder zu verdanken, dass die diesjährige Ausstellung von Arlesheimer Künstlern einen eindrücklichen Einblick in das Kunstschaffen des an musischen Kräften so reichen Dorfes ermöglicht.
Subtilität und starke Symbolik
Die acht Künstlerinnen haben zusammen mit Franz Mäder die Präsentation selbst organisiert. Die Räumlichkeiten werden den Kunstschaffenden gratis zur Verfügung gestellt; das Projekt erfährt die Unterstützung der Trottekommission. Erda Kaganas, die noch von Max Sulzbachner unterrichtet wurde, lebt seit 1964 in Arlesheim. Ihre Arbeiten in Mischtechnik erinnern an fernöstliche Kalligrafien, spielen mit Symbolen und evozieren ein Gefühl der Leichtigkeit.
Gret Spengler braucht man kaum mehr vorzustellen. Die Künstlerin, die auch durch ihre «Morgenbücher» und «Anagramme» bekannt geworden ist, zeigt ältere und neuere Werke in Aquarell- und Tuschtechnik, die teilweise an Klee erinnern und eine subtile Beherrschung der Fläche verraten. Die Zeichnungen mit dem Rapidograph bestechen durch Akkuratesse und Fantasie.
Angelika Steiger, die sieben Jahre in England verbrachte, schloss in London mit dem Master of Arts ab. In ihrer Malerei setzt sie auf die Wirkung von lumineszierenden Lichttapes, die auch in dreidimensionalen Wandinstallationen zur Anwendung kommen. Die Installation «Zweimal durch die Mutter gehen» (C. G. Jung) ist unheimlich und erotisch zugleich. Barbara Groher ist sowohl literarisch wie gestalterisch präsent. Ihre an der Minimal-Art geschulten Arbeiten künden von Spiritualität und Hintergründigkeit, etwa in den Blättern «In einem Zug einen Kreis hinmalen und mit Worten umschreiben, was mich bewegt: Punkt.»
Autobiografisches omnipräsent
Die vielseitige Lotti Kofler, die neben dem Malen auch fotografiert und Installationen fertigt, ist mit einer konzeptuellen Arbeit – gleichsam einem «Störfaktor» – vertreten. Fotografien von Feuerlöschern sind in der ganzen Ausstellung verstreut und erinnern an die Erfahrung mit einem Brand. Im ersten Stock zeigt Franziska Burkhardt Gravuren, Drucke, Zeichnungen, in Holz gebrannte Figuren und eine Bronzestatue. Sie alle nehmen Bezug auf Tiere und Menschen, stets mit dem Hintergrund eigener Erfahrungen.
Anne-Catherine Bayard ist dagegen in ihrer Farbigkeit impulsiver und wilder. Die meisten Bilder sind abstrakt und zeichnen sich durch einen inneren Rhythmus aus. Von Elsbeth Stöcklins autobiografisch geprägten Werken «Tagesnotizen» und «Reiseberichte in Couvertbildern» geht mehr Ruhe aus. Sie laden zur Meditation und stillen Betrachtung ein. Der Künstler Kurt Aeberli, der am letzten Sonntag in der Ausstellung zugegen war, sagte: «Eine der besten Ausstellungen bisher, nicht überladen und sehr fantasievoll.»