Gemeindebibliothek in Kinderhand
Ein Grossvater, ein Vater und 22 Mütter mit insgesamt 24 Kindern nahmen am kurzweiligen Anlass «Gigampfe, Värsli stampfe» mit der Sozialpädagogin und Bibliothekarin Annette Biel teil.
Jay Altenbach
Am Dienstagmorgen ist die Gemeindebibliothek Arlesheim kurzzeitig im Ausnahmezustand. 24 Kleinkinder wuseln durch die Räume und fühlen sich richtig wohl zwischen allen diesen Büchern. Stoffschäfchen Mia und Annette Biel begrüssen die grossen und kleinen Menschen in der Bibliothek mit einem fröhlichen «Guten-Morgen-Begrüssungslied». Der Lärmpegel sinkt kurzzeitig und Annette Biel zeigt ein Büchlein mit einem farbigen Dreieck. Im Verlauf der halben Stunde wird aus dem Dreieck ein Haus, ein Schiff, ein Hut, ein Mäuschen und zum Schluss ein Schweinchen mit lustigen dreieckigen Öhrchen.
Zu jedem Bild hat die Sozialpädagogin lustige bekannte und auch weniger bekannte Abzählreime, Fingerverse und Kniereiter zusammen getragen. Es wird gemeinsam geklatscht und gestampft und zwischendurch wie ein Häschen gehüpft. Die Eltern machen gut mit, die Kinder nach Lust und Laune auch. Alle Verse sind ebenfalls auf einem Faltblatt notiert, das die Eltern mitnehmen können, um zuhause in Ruhe den einen oder anderen Abzählreim noch einmal auszuprobieren. Am 19. April findet der letzte dieser drei Anlässen für Eltern, Grosseltern und alle Interessierten mit Kindern von null bis drei Jahren statt.
Bücher unterstützen die Entwicklung
Es ist den Bibliothekarinnen von Arlesheim ein grosses Anliegen, die jungen Eltern in der Gemeindebibliothek herzlich willkommen zu heissen. Alle Arlesheimer Eltern werden kurz nach der Geburt angeschrieben. Den Kindern wird das Paket «Buchstart» mit drei verschiedenen Bilderbüchern und einer Gratismitgliedschaft in der Gemeindebibliothek bis zum 20. Lebensjahr geschenkt. Die frischgebackenen Eltern erhalten eine halbjährige Gratismitgliedschaft. Während den Öffnungszeiten können die Kleinsten auch in Begleitung ihrer Eltern Zeit in der Leseecke verbringen, miteinander spielen oder Kinderbücher anschauen. Es finden sich immer noch andere Spielkamerädchen, während die Eltern sich neuen Lesestoff, Hörkassetten oder DVDs aussuchen. Selbstverständlich steht die Gemeindebibliothek auch Eltern aus anderen Gemeinden offen.
Kathi Jungen, Leiterin der Gemeindebibliothek Arlesheim, betont die Wichtigkeit, Kinder früh mit Bücher in Kontakt zu bringen: «Bücher machen nicht nur Spass, sondern helfen dem Kind auch bei der Sprach- und Hirnentwicklung.» Und ausserdem gibt es keinen versöhnlicheren Abschluss eines Tages mit Kindern, als ihnen eine Geschichte vorzulesen oder mit ihnen dasselbe Bilderbuch zum hundertsten Mal anzuschauen.