Wieso, weshalb, warum? Antworten gibt der Raum, der Wissen schafft!
Im neu eröffneten «Raum der Wissen schafft» im Schützenmattschulhaus können Kinder die Naturwissenschaften hautnah erleben – und Lehrer können kindergerecht unterrichten.
Tobias Gfeller
Wieso gibt es einen Sommer, weshalb gibts einen Winter? Warum erleben die Menschen in Indien gerade eine Mondfinsternis – und wir in der Schweiz aber nicht? Es sind die Wieso- und Warum-Fragen, die die Kinder stark beschäftigen. Die teils komplexen Fragen kindergerecht zu beantworten, ist für Eltern wie auch für Lehrkräfte nicht immer einfach. Abhilfe schafft nun der neu eröffnete Ressourcenraum im Schützenmattschulhaus. Am vergangenen Freitag wurde dieser auf den Namen «Raum der Wissen schafft» getauft. Er ermöglicht es den Kindern, Belange des Lebens selber forschend zu entdecken. «Der Raum bietet qualitativ hochstehenden Unterricht auf einem Platz», erklärt Lehrerin Nathalie Meyer.
Alles anfassen, alles ausprobieren
Vier Jahre dauerte der Prozess von der Idee bis zur Vollendung. Der lange Zeitraum zeigt, wie aufwendig die Gestaltung des Raums war. Eine fünfköpfige Arbeitsgruppe arbeitete an den Ideen weiter, die vor ihrer Pensionierung auch noch Elisabeth Wehrli und Irène Ringier hatten. Das grosse Engagement hat sich gelohnt. Ins Auge springen das Skelett und «Julio», an dem sich alle Organe und Gehirnteile entnehmen lassen. «Den Körper des Menschen kennenzulernen ist eines der zentralsten Elemente der Kindheit», weiss Meyer. Die Fragen nach dem Sommer, Winter und der Mondfinsternis lassen sich mit dem Tellurium bestens beantworten. Was auf dem Papier theoretisch und weit weg scheint, ist im Modell konkret und auf einmal ganz nah. Alles ist zum Anfassen da, alles zum selber Ausprobieren. Wie funktioniert eine Uhr, wie eine Batterie und eine Glühlampe? Antworten dazu gibt der «Raum der Wissen schafft».
Vorbereitung für MINT-Fächer
Der praktische Antwortkatalog scheint schier unendlich. Eingebettet in einen wasserfesten Boden, in mehrere Wasserbecken, einen grossen Wandschrank und ein Regal, in dem Dutzende Kisten voller Experimentierutensilien liegen, bietet sich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik alles, was auf dem Arbeitsmarkt in der Schweiz so gefragt ist. Dies haben auch die Schulen erkannt, indem im Lehrplan 21 viel Wert auf die sogenannten MINT-Fächer gelegt wird.
Der zweite Arbeitssektor soll auch in Zukunft mit gut ausgebildeten Arbeitskräften beliefert werden können. Die Basis dazu wird in Aesch für den Kanton Baselland pionierhaft schon früh im «Raum der Wissen schafft» gelegt. Die Kinder vom Neumattschulhaus und von den umliegenden Kindergärten kommen einmal pro Woche hierher. «Das Schützenmattschulhaus hat sich angeboten, weil sich sowieso viele Klassen wöchentlich hierher zum Schwimmunterricht und zum Turnen bewegen», erklärt Meyer. Es sei den Lehrern allgemein freigestellt, wie oft und intensiv sie den Raum nutzen wollen.
Aufgaben für Kindergartenkinder
Auch Kindergärtnerin Miriam Locher wird mit ihren Kindern regelmässig den Raum besuchen. Einzelne Elemente sind auf die Kleinsten zugeschnitten, andere würden so angewendet, dass sie für diese Alterskategorie gerecht sind. Dass «Julio» und das Skelett bei den Kleinsten im Schrank versorgt werden, versteht sich von selbst. Sie würfeln und versuchen die zusammengezählten Punkte als konkrete Zahlen zu benennen. Am Ende werden auch sie profitieren können vom pionierhaften Vorgehen Aeschs.