Alles bereit zum Check-in
In einer Kurswoche unter dem Motto «Uff und drvo» bauten Schülerinnen und Schüler der Primarschule Aesch beim Schützenmattschulhaus ein Wildbienenhotel. Am letzten Freitag wurde es den Insekten zum Bezug übergeben.
Der Stolz ist gross beim zehnjährigen Nicolas aus dem Neumattschulhaus. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe lernte er in einer Kurswoche an Pfingsten alles Wichtige über Insekten und über Wildbienen im Speziellen. So erklärt Nicolas detailliert, wie sich Wildbienen und Hummeln in ihrem Aussehen und Verhalten voneinander unterscheiden. Nach dem Theorieteil ging es in der Kurswoche in die Praxis. Die Kinder bauten unter der Leitung der beiden Lehrpersonen Nathalie Meyer und Peter Hügin ein Hotel für Wildbienen, das den Tieren in verschiedenen Formen und Materialien als Nisthilfe dient. «Wir haben das Holz geschliffen, gesägt und Löcher gebohrt», erklärt Nicolas. Die 9- bis 13-Jährigen konnten grösstenteils selber Hand anlegen. «Klar ist es teilweise handwerklich nicht perfekt. Uns war es aber wichtiger, dass die Kinder aktiv mitmachen und auch ihre Freiheiten bekommen», betont Peter Hügin. Dies bestätigt auch Nicolas, der es genoss, die eigene Fantasie beim Bau des Bienenhotels ausleben zu dürfen.
Eine Woche ausserhalb des Zimmers
Die ganze Mittelstufe der Aescher Primarschule im Neumatt- und Schützenmattschulhaus nahm an der Kurswoche teil. Hinter dem Motto «Uff und drvo» stand die grundsätzliche Idee, dass für einmal die Schüler aus ihren Klassenzimmern herauskommen sollten, wobei sie in verschiedene Kurse zugeteilt wurden, also nicht selber wählen konnten. «Die Schüler waren draussen in der Natur oder in der Stadt, besuchten ein Museum oder arbeiteten wie wir vor dem Schulhaus», erklärt Nathalie Meyer. Die Schüler waren altersmässig und den Klassen nach durchmischt. So sollten neue soziale Kontakte geknüpft werden, ältere Schüler unterstützten mal jüngere – aber auch umgekehrt. «Wir wollten mit dieser Aktion auch den Zusammenhalt innerhalb der Primarschule Aesch fördern», so Meyer.
Beobachten und pflegen
Nach der intensiven Kurswoche ist das Bienenhotel zwar baulich vollendet, die Arbeit daran wird es aber nie sein. «Die Kinder können jetzt immer wieder vorbeischauen, kurz beobachten und das Bienenhotel weiterpflegen», freut sich Peter Hügin. Nicht nur für die Tiere selber, sondern auch für die Schulkinder sei das Bienenhotel ein nachhaltiges Projekt. Viel Lob dafür gab es an der feierlichen Eröffnung am letzten Freitag auch von Gemeinderat Bruno Theiler (FDP). «Es ist immer wieder sensationell, wenn Lehrerinnen, Lehrer so innovativ sind und solche Projekte anstossen.» Die Aescher Schule zeichne sich durch solche Kreativität aus. «Vor allem Nathalie Meyer, die immer wieder für solche Projekte verantwortlich ist, gebührt grosses Lob.» Diese gab das Lob an das Aescher Gewerbe, das mit Material und tatkräftiger Unterstützung mithalf, weiter. «Die Thummel AG hat den Pfosten des Bienenhotels offeriert, der Werkhof hat diesen im Boden eingebaut und die Schreinerei Zwicky hat das ganze Holz gespendet.» Nun liegt es an den Wildbienen, das tolle Angebot in Anspruch zu nehmen.